Rennrodler Johannes Ludwig hat das erste Olympia-Gold für Deutschland bei den Winterspielen in Peking gewonnen. Im Finale wurde er seiner Favoritenrolle gerecht.
Ludwig war am Sonntag als Führender in den entscheidenden vierten Lauf gegangen und wurde auch dort seiner Favoritenrolle gerecht. Der Gesamtweltcupsieger gewann im Eiskanal von Yanqing Gold vor Wolfgang Kindl (Österreich) und Dominik Fischnaller (Italien). Der dreimalige Olympiasieger Felix Loch wurde Vierter. Der dritte deutsche Starter Max Langenhan belegte bei seiner Olympia-Premiere den guten sechsten Rang.
Für den 35 Jahre alten Ludwig ist es die Krönung seiner Karriere. Nach Einzel-Bronze und Team-Gold in Pyeongchang 2018 nun Einzel-Gold. Für die deutsche Mannschaft ist es nach Silber durch Skispringerin Katharina Althaus die zweite Medaille bei diesen Winterspielen.
Loch: Platz vier passt zur Saison
Der einstige Dominator Felix Loch eilte als erster Gratulant zu Ludwig in die Eisrinne. "Er hat so viele Jahre gekämpft und sich das so sehr verdient, wir werden heute ein bisschen feiern." Loch zeigte im vierten Lauf zwar seine beste Leistung in diesem Wettbewerb, am Ende fehlten aber zwei Zehntelsekunden auf Bronze.
Platz vier sei "bitter, aber das passt zur Saison, sie war ein bisschen schwierig. Am Ende muss ich aber nach meiner Corona-Infektion im Dezember froh sein, dass ich dabei war."
Ludwig in allen Läufen souverän
Auf der imposanten Bahn im Xiaohaituo-Gebirge bewahrheitete sich letztlich, was die Fahrer zuvor prognostiziert hatten: Der konstanteste Rodler gewinnt - und das war Ludwig.
Der 35-Jährige zeigte in allen vier Läufen keine Schwäche, startete hervorragend, fand stets die perfekte Linie und profitierte zudem von ausgezeichnetem Material. Nach den ersten beiden Läufen lag Ludwig als Halbzeitführender voran, im dritten Lauf drückte er noch einmal seinen eigenen Bahnrekord und baute seinen Vorsprung auf Kindl aus. Vor den Augen von DOSB-Präsident Thomas Weikert blieb Ludwig auch im vierten Lauf eiskalt und war nicht zu schlagen.
Ludwig reihte sich hinter Namen wie Loch oder Georg Hackl als achter deutscher Einzel-Olympiasieger im Rodeln in eine prominente Liste ein. Die Schlittenpiloten sind weiter ein Medaillengarant für das deutsche Team bei Winterspielen. Seit der Premiere der Sportart 1964 in Innsbruck holten deutsche Rodler im Einsitzer der Männer nur zwei Mal keine Medaille.
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