DOSB-Chef Alfons Hörmann will nach dem Reit-Drama eine Reform im Fünfkampf. Insgesamt zieht er eine positive Bilanz der Olympischen Spiele in Tokio.
DOSB-Chef Alfons Hörmann hat im ZDF in einer großen Bilanz der Olympischen Spiele das Regelwerk des Modernen Fünfkampfs scharf kritisiert. Über das Regelwerk müsse dringend nachgedacht werden, so Hörmann im ZDF. Die deutsche Fünfkämpferin Annika Schleu hatte in der Teildisziplin Reiten Probleme mit ihrem Pferd und motivierte es unter Tränen mit Gertenhieben.
Raisner ausgeschlossen
Bundestrainerin Kim Raisner war für ihr Verhalten beim Frauen-Wettkampf im Modernen Fünfkampf durch den Weltverband von den Olympischen Spielen in Tokio ausgeschlossen worden. Raisner habe das Pferd von Annika Schleu anscheinend mit der Faust geschlagen, begründete der Weltverband seine Entscheidung am Samstag. Schon zuvor hatte DOSB-Präsident Alfons Hörmann bei einer Pressekonferenz in Tokio mitgeteilt, dass Raisner keine Aufgaben mehr in Tokio wahrnehmen würde.
"Die Bilder, die wir dort sehen mussten, sind weder dem Sport zuträglich, noch respektieren sie das Tierwohl, wie wir es alle verantwortungsbewusst umsetzen müssen", so Hörmann zu der Vorgabe im Fünfkampf, dass Reiter und Pferd vor dem Wettkampf nur 20 Minuten Zeit haben, sich aneinander zu gewöhnen. Es seien klare Maßnahmen und Reformen nötig, so Hörmann.
Mannschaftssportarten keine Erfolgsgeschichte
Das schlechte Abschneiden der Mannschaftssportarten müsse "mit den Verbänden" analysiert werden, so Hörmann. "An der ein oder anderen Stelle hat das Quäntchen Glück gefehlt, aber ich will da auch nichts schönreden", so der DOSB-Chef. Es bedürfe einer intensiven Analyse.
Aber insgesamt stünden auch nicht nur die Medaillen im Fokus, sondern auch die Athleten, deren Teilnahme den krönenden Höhepunkt ihrer sportlichen Laufbahn darstellt. Damit nahm er Bezug auf den Wasserspringer Martin Wolfram, der nach seinem siebten Platz seine Freudentränen über die Olympia-Teilnahme nicht zurückhalten konnte.
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