Der erste Corona-Fall im olympischen Dorf hat die Macher der Spiele in Tokio erneut in Erklärungsnot gebracht. Dabei soll das Areal besonders sicher sein.
Schon sechs Tage vor der Eröffnung der Sommerspiele in Japans Hauptstadt mussten die Organisatoren am Samstag die Infektion eines Offiziellen im Athletendorf vermelden. "Wir tun alles, um sicherzustellen, dass es keinen größeren Corona-Ausbruch gibt", sagte Organisationschefin Seiko Hashimoto. Der betroffene Funktionär muss sich für zwei Wochen in Quarantäne begeben.
Nachdem er bei der Einreise noch ein negatives Ergebnis erhalten hatte, stellte ein weiterer Test im olympischen Dorf das Coronavirus fest. Eigentlich hatten die Gastgeber der Spiele mit einem strikten Regelwerk verhindern wollen, dass Infektionen im Athletendorf auftreten.
"Für mich ist es einer der am besten überwachten Bereiche, die wir weltweit haben werden", hatte Bärbel Gärtner, Virologin des DOSB, zuvor noch über das olympische Dorf in Tokio gesagt, "da ist jedes Studentenwohnheim kritischer".
In Tokio mangele es an der für die Spiele typischen Stimmung, so ZDF-Reporter Markus Harm. Eingeschränkte Bewegungsfreiheit und Quarantäne-Maßnamen dominieren das Geschehen.
IOC: Bislang 15 auf Corona positiv Getestete
Angaben zur Person sowie der Nationalität des Infizierten wollte OK-Geschäftsführer Toshiro Muto nicht machen. Auch könne er nicht sagen, ob die Person geimpft sei. Das IOC habe volles Vertrauen in die Maßnahmen der Organisatoren, versicherte dessen Olympiadirektor Christoph Dubi.
Laut IOC sind in der ersten Juli-Hälfte von 15.000 aus dem Ausland eingereisten Akkreditierten 15 positiv auf das Virus getestet worden. "Das ist eine sehr niedrige Rate von 0,1 Prozent", rechnete IOC-Chef Thomas Bach vor, "die Maßnahmen werden umgesetzt und sie funktionieren."
Die Freude auf die Spiele hält sich in Japan in Grenzen. Grund dafür ist die anhaltende Pandemie-Situation. Die Menschen haben Angst vor einer noch stärkeren Corona-Welle.
IOC-Chef Bach "sehr zuversichtlich"
Trotz eines Corona-Falls im Vorbereitungscamp rechnet IOC-Chef Bach fest mit dem Start des Flüchtlingsteams in Tokio. Er sei "sehr zuversichtlich", die 29 Athleten des Refugee Olympic Team in Japan zu sehen, sagte Bach.
Maskenpflicht, häufige Corona-Tests, Abstands- und Hygieneregeln sollen eine Verbreitung des Virus in Tokio ebenso verhindern wie der Ausschluss aller Zuschauer bei den Wettbewerben in Tokio. Für den deutschen Olympiasieger von 2008, Jan Frodeno, ein guter Kompromiss:
Wegen zuletzt stetig steigender Neuinfektionen wurde in Japans Hauptstadt zum vierten Mal der Notstand verhängt. Er gilt über den Zeitraum der Olympischen Spiele hinaus.
- Zeitplan, Ergebnisse, Livestreams, Medaillen
Alles zu den Olympischen Winterspielen 2022