Jessica Springsteen hat sich im Schatten ihres berühmten Vaters, Bruce Springsteen längst einen eigenen Namen als Springreiterin gemacht. Nun startet sie bei Olympia.
Jessica Springsteen war noch ziemlich klein, da wusste sie bereits, dass "Pferde ein Teil meines Lebens werden." Sie wuchs auf einer mehr als 100 Hektar großen Farm im beschaulichen Colts Neck/New Jersey auf - umgeben von Kühen, Schweinen, Ziegen, Hühnern, Gänsen und sogar zwei Straußen. Ihr Lieblingstier war ein Pony.
Mutter Patti Scialfa weckte Reitinteresse
Als ihre Mutter, die Sängerin Patti Scialfa, anfing, Reitstunden zu nehmen, war auch Jessica interessiert. So habe sich das dann halt alles entwickelt. Reiten sei für sie zur Selbstverständlichkeit geworden, betont die 29-Jährige. Sie ist die Jüngste in der US-Springreiter-Equipe in Tokio - aber dennoch die mit dem bekanntesten Namen.
Denn wer kennt schon die Väter ihrer Teamkollegen Kent Farrington, Laura Kraut und McLain Ward? Jessicas Dad, Bruce Springsteen, hingegen ist eine weltberühmte Rock-Ikone. Allerdings war das der Tochter gar nicht bewusst, als sie aufwuchs. "Die Leute in New Jersey waren es gewohnt, meine Eltern überall zu sehen - in der Schule, beim Reiten. Ich war noch zu jung, um zu verstehen, was los ist", betont Jessica Springsteen.
Die sechsfache Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth im Interview über die Anreise mit ihren Pferden nach Tokio, die Rahmenbedingungen vor Ort und ihre Ziele für ihre 6. Spiele.
Bruce Springsteen als Zuschauer - auch in Deutschland
Als Kind, reiste Jessica mit, wenn Papa auf Tour war. Mittlerweile taucht der "Boss" öfter bei Reitturnieren auf - auch in Deutschland. So war er 2013 in Nörten-Hardenberg, als seine Tochter dort ihre Premiere hatte. Ihr Vater, betont Jessica, empfinde es als Entspannung, wenn er sie reiten sehe und sei nicht so nervös, wie die Mutter.
Obwohl sie mittlerweile seit vielen Jahren international startet, bereits rund zwei Millionen Dollar Preisgeld gewonnen hat und auf Weltranglisten-Platz 27 liegt, ist Springsteen bislang vorrangig den Fans ihrer Sportart ein Begriff. Als sie jedoch Anfang Juli ins US-Olympiateam berufen wurde, sorgte das für landesweite Aufmerksamkeit. Sie trat in Morgen-Shows im Fernsehen auf, die "New York Times" widmete ihr einen Artikel.
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Pferd vom Olympiasieger gekauft
Allerdings ist häufig immer noch von Bruce Springsteens Tochter die Rede. Dabei hat sich Jessica längst einen eigenen Namen gemacht. Trotzdem ist es durchaus hilfreich gewesen, einen finanzkräftigen Vater zu haben, der das teure Hobby, aus dem längst ein Beruf wurde, möglich machte. Als beispielsweise Springsteen es 2012 nicht ins Olympia-Team für die Sommerspiele in London geschafft hatte, kaufte der Papa ihr "Murka’s Vincidat W".
Mit dem Wallach hatte Peter Charles in London gerade historisches Gold im Mannschaftsspringen gewonnen. Der Triumph war der erste olympische Team-Titel für Großbritannien in 60 Jahren. "Vinnie ist eines der besten Pferde, das ich je geritten habe. Die Entscheidung, ihn zu verkaufen, ist keine leichte", meinte Charles. Wie viel Springsteen für den Vierbeiner gezahlt hat, ist nicht bekannt.
Aufgrund der Covid-Einschränkungen werden Bruce Springsteen und Patti Scialfa ihre Tochter in Tokio nicht live sehen können. Eine Medaille im Team ist nicht ausgeschlossen. Sollte Jessica im Einzel gewinnen, würde sie einen großen Schritt aus dem Schatten ihres prominenten Papas machen.
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