Bei den Sommerspielen in Tokio dürfen wegen der Corona-Pandemie keine ausländischen Fans nach Japan einreisen. Dies entschieden die Organisatoren der Spiele am Samstag.
Bei den Sommerspielen in Tokio dürfen wegen der Corona-Pandemie keine ausländischen Fans nach Japan einreisen. Diese Entscheidung teilten die japanischen Organisatoren am Samstag in einer Video-Schalte dem Internationalen Olympischen Komitee und den Paralympics-Machern mit. Grund für den Beschluss ist die Angst vor der weiteren Verbreitung des Coronavirus.
IOC respektiert und akzeptiert die Entscheidung
Das IOC und das Internationale Paralympische Komitee hätten die Entscheidung "vollkommen respektiert und akzeptiert", hieß es. Ticketkäufer aus dem Ausland sollen eine Kosten-Erstattung erhalten.
Der alte und neue IOC-Präsident Thomas Bach im ZDF-Interview über die Spiele in Corona-Zeiten in Tokio, die Chancengleichheit für Athleten sowie die Kritik an den Peking-Spielen.
"Um den im Ausland lebenden Ticketinhabern Klarheit zu verschaffen und ihnen zu ermöglichen, ihre Reisepläne zu diesem Zeitpunkt anzupassen, sind die Parteien auf japanischer Seite zu dem Schluss gekommen, dass sie zum Zeitpunkt der Spiele nicht nach Japan einreisen können", teilte das Organisationskomitee mit. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und das Internationale Paralympische Komitee (IPC) "respektieren und akzeptieren diese Schlussfolgerung voll und ganz", hieß es in der Erklärung weiter.
Mehrheit der Japaner gegen die Spiele
In Umfragen hatte sich zuletzt eine deutliche Mehrheit der Japaner für eine erneute Verlegung der bereits um ein Jahr verschobenen Sommerspiele oder sogar eine komplette Absage ausgesprochen. Die Olympia-Macher bemühen sich, mit strengen Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie Vertrauen für die Austragung von Olympia und Paralympics zu gewinnen.
Die neue Organisationschefin Seiko Hashimoto hatte auf eine Entscheidung über ausländische Olympia-Fans noch vor Beginn des olympischen Fackellaufs am 25. März gedrängt.
Eine Million Tickets sind bereits ins Ausland verkauft
Bislang waren rund eine Million Tickets an Fans aus dem Ausland verkauft worden. Für das geplante Budget der Organisatoren ist der Ausfall bei den Ticket-Einnahmen ein harter Schlag. Hinzu kommen erhebliche Folgen für das Tourismus-Gewerbe, das auf viel Geld von Olympia-Gästen und die Werbewirkung gehofft hatte.
- Bachs Machtfülle auf dem Höhepunkt
Olympiasieger, Weltmeister und nationaler Fecht-Meister, die sportpolitische Karriere umgekehrt: erst DOSB-, dann IOC-Präsident. Jetzt steht Thomas Bach in seiner zweiten Amtszeit.
4,5 Millionen Eintrittskarten gingen bislang an japanische Käufer. Ob Einheimische bei Olympia und Paralympics in die Arenen dürfen, soll erst bis Ende April entschieden werden. IOC-Chef Thomas Bach hatte schon vor den Beratungen Unterstützung für den Fall eines Zuschauer-Ausschlusses signalisiert.
Man müsse Opfer von allen verlangen und dafür um Verständnis bitten, fügte Bach hinzu.
Familien von Teilnehmern dürfen auch nicht einreisen
Der Ausschluss von ausländischen Zuschauern gilt womöglich ausnahmslos. Im Vorfeld des Spitzentreffens hatte sich das IOC angeblich darum bemüht, für eine begrenzte Anzahl von Personen aus dem Kreis der Olympiasponsoren Sondergenehmigungen für die Einreise nach Japan erwirken zu können. Die Familien von Teilnehmern aus aller Welt erhalten für den Zeitraum der Spiele keine Erlaubnis für die Einreise nach Nippon.