Elena Semechin hat trotz laufender Chemotherapie ihren dritten Weltmeistertitel nur knapp verpasst. Die Paralympics-Siegerin holte bei den Titelkämpfen in Madeira Silber.
Paralympics-Siegerin Elena Semechin hat trotz laufender Chemotherapie ihren dritten Weltmeistertitel nur knapp verpasst. Die sehbehinderte Schwimmerin, bei der im vergangenen Jahr ein Hirntumor diagnostiziert worden war, schlug bei den Wettkämpfen auf Madeira über 100 m Brust in 1:14,81 Minuten als Zweite an - 0,02 Sekunden hinter Siegerin Colleen Young (USA).
Semechin, die erst kürzlich den vierten Zyklus ihrer Chemotherapie überstanden hatte, räumte nach den Strapazen der Behandlung ein: "Ich habe auf der zweiten Bahn gemerkt, dass doch noch die Körner fehlen." Auf ihrer Paradestrecke lieferte sich die 28-Jährige mit Young einen wahren Schlagabtausch - die Führung wechselte fast im Sekundentakt.
Gold für Engel und Scholz
Tokio-Sieger Taliso Engel und Neueinsteigerin Tanja Scholz sicherten dem elfköpfigen Team des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) in Portugal die ersten Goldmedaillen. Der 19-jährige Engel verteidigte seinen Titel in der Startklasse SB13 über 100 m Brust in 1:03,89 Minuten. Scholz siegte in der Klasse S4 über 100 m Freistil in 3:14,35 Minuten.
Die 37-jährige Scholz aus Neumünster, die erst im Februar ihr erstes internationales Rennen geschwommen war, schnappte sich nur 26 Minuten später zudem über 150 m Lagen Silber in der Klasse SM3. Auch Tokio-Teilnehmer Josia Topf schwamm über die selbe Distanz in der Startklasse SM3 auf Platz zwei. Mira Jeanne Maack holte über 100 m Rücken in der Klasse S8 Bronze.
Elena Semechin gewinnt bei den Paralympics Gold, dann die Diagnose Hirntumor. Kraft für den Kampf gegen die Krankheit gibt ihr der Leistungssport.