Leonie Walter hat bei den Paralympics für eine Riesenüberraschung gesorgt und Gold im Biathlon gewonnen. Martin Fleig holte die Silbermedaille, Anja Wicker wurde Dritte.
Leonie Walter hat für die bisher größte Überraschung im deutschen Paralympics-Team gesorgt. Die 18-Jährige Biathletin holte Gold auf der Mitteldistanz.
Biathletin Leonie Walter hat bei den Paralympics in Peking völlig überraschend die zweite Goldmedaille fürs deutsche Team gewonnen. Die 18-Jährige triumphierte auf der Mitteldistanz in der Klasse der Sehbehinderten, nach fehlerfreiem Schießen lag sie in einem Herzschlagfinale 3,7 Sekunden vor der Ukrainerin Oxana Schischkowa.
"Ich habe die ganze Zeit nach oben geschaut und mich gefragt: Wo bleibt die Zeit", sagte Walter, "dann sind alle aufgesprungen, und ich wusste, ich hab's."
schwärmte Friedhelm Julius Beucher. Die überraschende Ausbeute gehe "über alle Erwartungen hinaus", sagte der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS).
Leonie Walters dritte Medaille
Zuvor hatte Leonie Walter bei diesen Paralympics schon Bronze im Biathlon-Sprint und auf der klassischen Langdistanz im Skilanglauf gewonnen.
Walter startete verhalten ins Rennen, arbeitete sich mit ihrem makellosen Schießen aber immer weiter nach vorne. Auf der Schlussrunde machte die favorisierte Ukrainerin nach ihren zweiStrafrunden nochmal gewaltig Boden gut, doch die Deutsche rettete sich nach zehn Kilometern mit dünnem Polster ins Ziel.
Ihre Teamkollegin Johanna Recktenwald landete mit einem Rückstand von 5:03,4 Minuten und drei Schießfehlern auf Rang vier, zu Bronze fehlten gut drei Minuten.
Seine Ehefrau Stefanie hat ihm den rechten Push gegeben: Martin Fleig gewann bei den Paralympics Silber im Biathlon-Mitteldistanzrennen.
Vor Leonie Walters Gold-Coup hatten die Biathleten Martin Fleig und Anja Wicker für einen Doppelschlag gesorgt. Erst gewann Sotschi-Siegerin Wicker in der sitzenden Klasse der Frauen über die Mitteldistanz von zehn Kilometern Bronze, ehe sich Fleig in der gleichen Startklasse bei den Männern nur 25 Minuten später Silber holte.
Paralympics-Medaille Nummer zwei für Fleig
Fleig musste sich nach zwei Schießfehlern gleich im ersten Anschlag nur dem Chinesen Liu Mengtao geschlagen geben, letztlich fehlten 47,9 Sekunden zum Sieg.
"Ich habe auf der letzten Runde kämpfen müssen", sagt Martin Fleig nach seinem Silbermedaillenerfolg im Biathlon im Interview mit Anja Fröhlich.
Für den 32-Jährigen war es nach dem Triumph auf der Langdistanz 2018 in Pyeongchang die zweite Medaille bei Paralympics.
Fünf Strafrunden zum Trotz, Biathletin Anja Wicker hat bei den Paralympics die Bronzemedaille gewonnen. Mit einer starken Leistung in der Loipe machte sie die Schießfehler wett.
Wicker holt in der Loipe auf
Weltmeisterin Wicker komplettierte mit Bronze ihren Medaillensatz bei Winterspielen, 2014 in Sotschi hatte sie Gold und Silber gewonnen. Die 30-Jährige aus Stuttgart zeigte vor allem in der Loipe eine starke Leistung und konnte so ihre fünf Strafrunden kompensieren. Auf die Siegerin Kendall Gretsch (USA), die mit nur einem Fehler auskam, fehlten 2:33,0 Minuten.
"Es ist sehr erleichternd. Ich hatte mir im Vorfeld schon erhofft, dass es aufs Podest reicht - grad nach der guten WM", sagte Wicker:
Im ersten Biathlon-Wettbewerb von Peking hatten sowohl Fleig, als auch Wicker mit Platz fünf eine Medaille knapp verpasst.