Vom 4. bis 13. März finden die 13. Winter-Paralympics in Peking statt. Hier gibt es alles Wissenswerte rund um die Winter-Spiele in Kriegszeiten.
Welche Auswirkungen hat der russische Angriffskrieg auf die Ukraine auf die Spiele?
Die russischen und belarussischen Sportler dürfen nicht an den Paralympics teilnehmen. Das IPC vollzog gut 20 Stunden nach der erst am Mittwoch verkündeten Zulassung als neutrale Athleten eine Kehrtwende und schloss die Teams komplett aus. Die Rolle rückwärts erfolgte allerdings nicht freiwillig, zuvor hatten einige andere Nationen mit einem Boykott der Spiele gedroht. Die Ukraine geht trotz der prekären Situation in der Heimat mit 20 Sportlerinnen und Sportlern an den Start, das Team wurde mit Polizeieskorte vom Flughafen in die Dörfer gebracht.
DBS-Chef Friedhelm-Julius Beucher begrüßt die veränderte Entscheidung des IPC, russische und belarussische Athleten von den Spielen in Peking auszuschließen.
Wie viele Athletinnen und Athleten nehmen teil?
Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) erwartet nach dem doppelten Ausschluss noch 564 Sportlerinnen und Sportler aus 46 Nationen. Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) schickt 17 Athletinnen und Athleten ins Rennen, dazu werden die Sehbehinderten von fünf Guides unterstützt. In Pyeongchang war vor vier Jahren noch ein 20-köpfiges Team für Deutschland an den Start gegangen.
Russische und belarussische Athleten dürfen nun doch nicht bei den Paralympics starten.
Was ist mit der russischen und belarussischen Mannschaft?
Die Paralympischen Spiele von Peking werden ohne russische und belarussische Sportler stattfinden. Wie das Russische Paralympische Komitee (RPC) mitteilte, werde man nach Prüfung führender Anwaltskanzleien mangels Erfolgsaussichten auf den Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS verzichten. Demnach bleibt der vom Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) auferlegte Ausschluss der Athleten bestehen. Die russische Mannschaft werde "in naher Zukunft" die Heimreise antreten, die Belarussen seien bereits am Freitagabend abgereist.
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Welche Wettbewerbe gibt es?
Es finden 78 Wettbewerbe in sechs Sportarten statt. Im rund 75 km nördlich von Peking gelegenen Yanqing sind 30 Wettkämpfe im Ski alpin geplant. Mehr als die Hälfte der Entscheidungen fällt im 180 km entfernten Zhangjiakou (46): 20 im Skilanglauf, 18 im Biathlon und acht im Snowboard. In der Hauptstadt ist jeweils ein Turnier im Para-Eishockey und Rollstuhl-Curling angesetzt.
Wer ist der Star der deutschen Mannschaft?
Anna-Lena Forster! Die Monoskifahrerin gewann im Januar bei der WM im norwegischen Lillehammer vier Titel und gilt in Peking als große Goldhoffnung der deutschen Behindertensportler. In Südkorea 2018 hatte Forster bereits zweimal triumphiert. Auch Andrea Rothfuss (Ski alpin) sowie Anja Wicker und Martin Fleig (beide Ski nordisch) sind schon Paralympicssieger.
Gibt es eine Medaillenvorgabe für die deutschen Behindertensportler?
Der DBS verzichtet wie gewohnt darauf. In Pyeongchang 2018 hatte das deutsche Team 19 Medaillen, darunter siebenmal Gold, gewonnen. Davon holten allerdings die zurückgetretene Anna Schaffelhuber und die aus gesundheitlichen Gründen fehlende Andrea Eskau zusammen bereits neun. Im ewigen Medaillenspiegel liegt Deutschland vor Norwegen auf Rang eins.
Wie werden möglichst faire Leistungsvergleiche ermöglicht?
Die Sportler werden in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, die international anerkannt sind. Im Ski alpin, Skilanglauf und Biathlon werden die Sportler in folgende Gruppen aufgeteilt ("Klassifizierung"): stehend (LW 1-9) sitzend (LW 10-12) visuell beeinträchtigt (B1, B2 und B3). Um die Zahl der Entscheidungen zu reduzieren, wurde das Prozentsystem eingeführt, sodass die Leistungen innerhalb der drei Kategorien vergleichbar sind. Die Laufzeit eines jeden Sportlers wird entsprechend seiner Behinderung mit einer Prozentzahl multipliziert, wodurch sich die Endzeit ergibt.
Wo kann man die Paralympics live sehen?
ARD und ZDF wechseln sich bei der Live-Übertragung der Paralympics ab. Bis zum 8. März überträgt das ZDF täglich im TV, danach übernimmt die ARD einschließlich der Abschlussfeier. Im Internet sind die Wettkämpfe im Livestream von ARD und ZDF täglich in der ZDFmediathek zu sehen. Außerdem wird es jeden Tag kompakt einen Überblick über die deutschen Leistungen geben. Ein Studio gibt es in Peking nicht, das ZDF sendet aus Mainz. Es sind aber Kolleginnen und Kollegen der Sender zur Berichterstattung vor Ort.
- So sehen Sie die Paralympics
Die 600 weltbesten Behindertensportler*innen kämpfen vom 4. bis 13. März bei den Paralympics in Peking um 78 Goldmedaillen. Das ZDF berichtet im TV und im Livestream.