Paris Saint-Germain trennt sich offenbar von Trainer Thomas Tuchel. Eine Bestätigung entsprechender Medienberichte durch den Verein gibt es bislang nicht.
Nach gut zweieinhalb Jahren mit einer Menge Unruhe und kaum Rückendeckung hat sich der französische Fußballmeister Paris St. Germain wohl von seinem deutschen Trainer Thomas Tuchel getrennt.
Bestätigung der Trennung steht aus
Auch der denkbar knapp verpasste Titel in der Champions League konnte den 47-Jährigen nicht retten, das berichten in Frankreich die Tageszeitung L"Equipe und der Radiosender RMC sowie die "Bild"-Zeitung. Der Klub wollte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP keine Stellungnahme abgeben. Ein Sprecher sagte, er habe "keine Ahnung", wann eine Bestätigung erfolgen werde.
Kylian Mbappe indessen hat sich von seinem Trainer schon verabschiedet. "So ist leider das Gesetz des Fußballs, aber niemand wird Ihre Zeit hier vergessen", schrieb der 22-Jährige auf seinem Instagram-Account.
Tuchels Vertrag bei PSG läuft bis Saisonende. Sein Nachfolger bei PSG soll angeblich Mauricio Pochettino werden. Der Argentinier war bis Herbst 2019 Teammanager bei Tottenham Hotspur.
PSG in der Meisterschaft auf Platz 3
Paris St. Germain hat derzeit mit vielen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Am Mittwoch gewann der Champions-League-Finalist von 2020 gegen Racing Straßburg 4:0 (1:0) und bleibt in Schlagdistanz zur Tabellenspitze.
PSG, das ohne den brasilianischen Superstar Neymar auskommen musste, liegt mit 35 Punkten einen Punkt hinter dem Top-Duo Olympique Lyon und OSC Lille.
Tuchel: "Manchmal traurig und sauer"
In einem am Mittwoch veröffentlichten Interview von "Sport1" hatte Tuchel angedeutet, er vermisse die Wertschätzung für die Leistungen seiner Mannschaft. Allerdings habe der Klub - so die Medienberichte - seine Entscheidung schon vor der Veröffentlichung des Interviews getroffen.
In dem Interview erinnerte Tuchel daran, dass im Sommer nur ein Sieg zum Gewinn der Champions League gefehlt habe. "Und wir hatten nie so das Gefühl, dass wir die Leute jetzt auch mal überzeugt haben und sie unsere Leistung anerkennen. Es macht einen auch manchmal ein bisschen traurig oder sauer", sagte der 47-Jährige.
Selten Ruhe für Tuchel bei PSG
Die Trennung zu Weihnachten passt ins Bild. Ruhige Zeiten gab es für Tuchel bei PSG selten, daran änderten auch seine Erfolge nichts. Zwei Mal wurde Paris seit seinem Amtsantritt Meister, triumphierte dazu in diesem Jahr im Pokal und im Ligapokal - nicht genug.
Aber den großen Traum vom ersten Champions-League-Sieg konnte Tuchel dem Klub um den schwerreichen Präsidenten Nasser Al-Khelaifi nicht erfüllen, dabei war es in der abgelaufenen Saison denkbar knapp.
Immer wieder Spekulationen
In schöner Regelmäßigkeit war es seit Tuchels Amtsantritt zu Spekulationen um einen bevorstehenden Rauswurf gekommen. Zuletzt erst hatten die Bosse dem Trainer wegen des drohenden Scheiterns in der Vorrunde der Champions League keine Jobgarantie geben wollen.
Das sei auch "nicht notwendig", betonte Tuchel damals und holte mit Paris am Ende vor Leipzig den Gruppensieg.