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Meinungsumfrage : Polit-Debatten rund um Sport? Lieber nicht

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Sport und Politik - gehört das doch irgendwie zusammen? Nein, sagen die meisten Befragten einer Meinungserhebung in Deutschland.

Die deutschen Nationalspieler halten sich beim Teamfoto vor ihrem WM-Spiel gegen Japan den Mund zu.
Was bringen Proteste dieser Art? Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft vor ihrem WM-Spiel gegen Japan, das sie 1:2 verlor.
Quelle: Eugene Hoshiko/AP/dpa

Fast die Hälfte der Deutschen wünscht sich, dass im Umfeld von Sportereignissen keine politischen Debatten geführt werden. 46 Prozent der Befragten befürworteten in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur eine Trennung von Politik und Sport bei Topevents wie Olympischen Spielen und Fußballturnieren.

38 Prozent der Bundesbürger halten es dagegen für richtig, dass bei Sportereignissen auch über politische Themen diskutiert wird.

An "One Love"-Binde scheiden sich die Geister

Zuletzt hatte der Zoff um das Verbot der "One Love"-Kapitänsbinde, die für Vielfalt und Meinungsfreiheit stehen soll, bei der Fußball-WM in Katar für Aufsehen gesorgt. Dem Deutschen Fußball-Bund und sieben anderen Verbänden war vom Weltverband untersagt worden, dass die Kapitäne ihrer Teams die Binde tragen.

Auch die Diskussion um die Verletzung von Menschenrechten und den Umgang mit Gastarbeitern in Katar hatte die Weltmeisterschaft überschattet.

Flick: Fußball steht im Vordergrund

Bundestrainer Hansi Flick hatte die starke Politisierung der WM kritisiert. Die DFB-Elf müsse wieder primär für das Fußballspielen zuständig sein und nicht für die Thematisierung gesellschaftlicher Aspekte:

Das ist unsere Aufgabe - es wäre schön, wenn man uns das zugesteht. Für die Politik sind andere ausgebildet.
Fußball-Bundestrainer Hansi Flick

Die Fußball-Stimmung in Deutschland habe unter der Politisierung des Turniers gelitten. "Haben wir in Deutschland alles dafür getan, damit sich die Menschen auf die WM freuen konnten?", stellte Flick als Frage in den Raum.

Teams die Kapitänsbinden vorzuschreiben, sei richtig, sagt der ehemalige FIFA-Sprecher Alexander Koch. Das Problem sei die Kommunikation des Weltverbandes.

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Kahn: Fußball wird überfordert

Auch Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn warnte davor, den Fußball mit politischen Themen zu überfrachten. "Die Politisierung, die im Fußball stattfindet, wird immer extremer und größer. Damit überfordert man die Spieler und ich finde, man überfordert auch den Fußball langsam", sagte Kahn im Podcast bei OMR.com.

Natürlich sollten Sportler auch mal Zeichen setzen, betonte Kahn: "Der Fußball kann ein Mosaikstein sein, wenn er ein Zeichen setzt, aber der Fußball kann nicht Aufgaben übernehmen und nicht die Rolle übernehmen, die eigentlich andere übernehmen müssten." Dafür sei die Politik verantwortlich.

Nouripour: Sportler entlasten

Grünen-Chef Omid Nouripour sieht die Politik künftig stärker in der Pflicht, Sportler von gesellschaftlichen Debatten zu entlasten. "Es ist wohlfeil, wenn Politiker von Fußballprofis verlangen, dass sie Helden sein müssen. Wir haben unsere Arbeit nicht richtig gemacht", sagte Nouripour dem Nachrichtenmagazin "Spiegel".

Dies gelte es auch im Hinblick auf die Fußball-EM 2024 in Deutschland zu ändern. In der Pflicht seien die Verbände, nicht die Spieler.

Die Politik sollte die Verbände dazu ermutigen, Zeichen zu setzen, aber sie sollte nicht den Fahrersitz übernehmen und solche Aktionen anstoßen.
Omid Nouripour, Co-Vorsitzender Grünen

Nouripour meint dies durchaus selbstkritisch, denn vor Beginn der Spiele hatte er bei Markus Lanz noch auf einen politischen Boykott gehofft.

Die olympischen Winterspiele in Peking waren "komplett andere Spiele", sagt Rennrodlerin Natalie Geisenberger bei Lanz. Es war für sie lange eine Option, nicht hinzufliegen.

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Vorwürfe gegen Olympia-Ausrichter China

Schon die Olympischen Winterspiele in Peking zu Jahresbeginn waren von Diskussionen um den Gastgeber und sogar Boykott-Aufrufen begleitet worden. Menschenrechtler warfen Ausrichter China die Verfolgung der Minderheit der Uiguren, Einschüchterung von Sportlern, Zensur und eine Politisierung der Spiele vor.

"Ich reise als Eishockey-Spieler Moritz Müller da hin und nicht als Außenministerin Annalena Baerbock", hatte der Kapitän des Eishockey-Nationalteams zu Forderungen nach klaren politischen Signalen bei den Winterspielen gesagt.

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