Vierschanzentournee in Oberstorf: Granerud gewinnt Quali

    Vierschanzentournee in Oberstorf:Granerud gewinnt Quali - Geiger Siebter

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    Halvor Egner Granerud siegt vor Dawid Kubacki - und Karl Geiger darf zufrieden sein. Der Lokalmatador wird in der Quali zum Springen der Vierschanzentournee in Oberstdorf Siebter.

    Karl Geiger und Andreas Wellinger winkten zufrieden in die Weltrekord-Kulisse an der Schattenbergschanze, Philipp Raimund bekam das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Die deutschen Skispringer haben die Jagd nach dem goldenen Adler der Vierschanzentournee aufgenommen - und bei der Qualifikation in Oberstdorf überzeugt.

    Granerud vorn, Geiger von der Kulisse begeistert

    "Es war ein guter Tag", sagte Geiger, der mit 129,5 m als bester Deutscher auf den siebten Platz sprang - und zeigte sich von der Kulisse begeistert: "Voll geil, es hat sich angefühlt, als wäre es voll. Das ist schon ein wirklich großes Privileg, das ich sehr zu schätzen weiß." 16.000 Zuschauer waren am Mittwoch an die Schattenberschanze geströmt, nie waren es bei einer Qualifikation im Skisprung-Weltcup mehr. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie waren bei der Tournee überhaupt wieder Fans zugelassen.
    Mit 133,5 m sicherte sich der Norweger Halvor Egner Granerud den Quali-Sieg vor Topfavorit Dawid Kubacki (132,0) aus Polen und dem Slowenen Timi Zajc (133,5). Ungewöhnliche Schwächen offenbarte unterdessen Weltmeister Stefan Kraft. Der offenbar angeschlagene Österreicher qualifizierte sich lediglich als 44. für den Wettkampf (Donnerstag, 16.30 Uhr/ZDF live) und triftt dort auf: Karl Geiger.

    Alles sieben DSV-Adler für den Auftakt qualifiziert

    Sportlich gab es für den Deutschen Skiverband (DSV) auch neben Geigers Leistung durchaus Grund zur Freude: Andreas Wellinger landete direkt hinter Geiger auf dem achten Platz, Philipp Raimund sprang mit der sechstbesten Weite von 131,0 m auf Platz 14.

    Man sitzt da oben mit einem Grinsen im Gesicht und dann geht man auf den Balken, hört das Beben im Stadion und alleine da oben zu stehen und alle schreien deinen Namen, das ist schon was Einzigartiges.

    Philipp Raimund

    Der Oberstdorfer Lokalmatador Raimund hatte sich erst über starke Leistungen im Continental Cup seinen Startplatz für den Winterklassiker gesichert. Letztlich qualifizierten sich alle sieben gestarteten DSV-Adler für den Wettbewerb. Pius Paschke wurde 21., Constantin Schmid und Stephan Leyhe landeten auf den Plätzen 24 und 33.

    Eisenbichler stocksauer

    Weiter auf Formsuche befindet sich Markus Eisenbichler, der nicht über Rang 25 hinaus kam. Da half auch die Kulisse nicht. "Ich bin zu viel mit mir beschäftigt, dass ich einigermaßen da runterkomme. Die Zuschauer sind ein netter Nebeneffekt, aber ich würde ihnen gern mehr zeigen", haderte Eisenbichler mit seiner Leistung: "Für morgen brauche ich ein Zaubermittel. So langsam reißt mir der Geduldsfaden."
    "Ich habe leider einen schlechten K.o.-Partner erwischt", musste Geiger im Hinblick auf die "Kraftprobe" gestehen, "aber wenn die Sprünge so bleiben, dann muss ich mir nicht ins Hemd machen". Das Duell gegen einen der Tourneefavoriten könne, so der 29-Jährige, auch ein Anspon sein: "Er wird morgen definitiv besser springen als heute, aber auch ich hab noch Reserven, die muss ich analysieren und dann morgen Gas geben, eine Schwäche darf ich mir nicht erlauben."
    Zu den Topfavoriten zählen die Sportler aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher in diesem Jahr nicht. Geiger liegt als Bester in der Weltcup-Gesamtwertung auf dem siebten Rang.
    DSV-Teammanager Horst Hüttel
    DSV-Teammanager Horst Hüttel über den Auftakt der Vierschanzentournee und die Chancen der deutschen Skispringer.28.12.2022 | 4:12 min
    Quelle: dpa, sid

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