Sieg in luftiger Höhe: Tour-Dominator Tadej Pogacar hat die Königsetappe der 108. Tour de France in den Pyrenäen gewonnen.
Der 22 Jahre alte Slowene setzte sich auf der 17. Etappe beim vorletzten Pyrenäen-Showdown am 2.215 Meter hohen Col du Portet im Finale durch. Der Däne Jonas Vingegaard und Richard Carapaz aus Ecuador mussten sich dem Mann in Gelb am Ende als Zweiter und Dritter geschlagen geben.
Pogacar setzte erst auf den letzten 100 Metern die entscheidende Attacke, nachdem Vingegaard und Carapaz zuvor alles tapfer gekontert hatten.
Durch seinen zweiten Tagessieg am französischen Nationalfeiertag zementierte Pogacar die Führung in der Gesamtwertung, die sich nach der 17. Etappe veränderte: Der Spitzenreiter liegt nun 5:39 Minuten vor Vingegaard und 5:43 Minuten vor Carapaz.
Für die deutschen Profis um Emanuel Buchmann war es erneut kein erfolgreicher Tag. Der frühere Tour-Vierte hatte sich noch vorgenommen, lange bei seinem Kapitän Kelderman zu bleiben, konnte aber gerade am letzten Berg nicht mehr groß unterstützen.
Kein französischer Triumph am Nationalfeiertag
Zu den Enttäuschten des Tages zählten auch die Gastgeber aus Frankreich, die sich am Nationalfeiertag besonders nach dem zweiten Tagessieg der diesjährigen Tour sehnten. Anthony Perez und drei Landsleute gingen in eine Fluchtgruppe, doch der Vorsprung von acht Minuten genügte angesichts des extrem schweren Endspurts nicht. Die "Grande Nation" muss damit seit 2017 auf einen Tagessieg am 14. Juli warten.
Auf die Königsetappe folgt für das Peloton keine Chance zur Erholung, sondern die nächste Jagd durchs Hochgebirge. Die mit 129,7 Kilometern zwar kurze, aber extrem anspruchsvolle Etappe führt am Donnerstag von Pau nach Luz Ardiden. Zu überwinden hat das Feld um den ungefährdeten Pogacar dann auch den 2.115 Meter hohen Col du Tourmalet.