Tour de France: Jakobsen gewinnt spektakuläres Etappenfinale

    Jakobsen holt Tour-Tagessieg:Radsport-Märchen nach spektakulärer Etappe

    02.07.2022 | 18:03
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    Vor dem Finale der zweiten Tour-Etappe überquert das Peloton die gewaltige Brücke über den Großen Belt. Im Sprint gewinnt der vor zwei Jahren furchtbar gestürzte Fabio Jakobsen.

    Der niederländische Radprofi Fabio Jakobsen hat die zweite Etappe der Tour de France gewonnen. Der 25-Jährige vom Team Quick Step Alpha Vinyl setzte sich nach 202,5 Kilometer zwischen den dänischen Städten Roskilde und Nybork vor Wout van Aert, dem neuen Träger des Gelben Trikots, durch. Dritter wurde der Däne Mads Pedersen.

    Große Angst vor Windkanten im Peloton

    Vor dem Sprint-Finale gab es im Peloton wie schon in den vergangenen Tagen nur ein Thema. Denn kurz vor dem Finale musste die 18 Kilometer lange Brücke über den Großen Belt bewältigt werden.
    Dabei war die Angst vor Windkanten derart groß, dass Tour-Direktor Christian Prudhomme erst am Samstagmorgen entscheiden ließ, über welche Seite der gigantischen Brücke das Feld geführt werden sollte.
    Radsport - Die dänische Königsyacht 'Dannebrog' segelt während der zweiten Etappe des Radrennens Tour de France 2022 in der Nähe der Brücke über den Großen Belt, über 202,5 ​​km zwischen Roskilde und Nyborg, Dänemark, 02. Juli 2022.
    65 Meter über dem Großen Belt: Das Feld der Tour de France auf der zweiten Etappe.
    Quelle: epa

    Sturz nach wenigen Hundert Metern auf der Brücke

    Für Spannung und Gefahr sorgte dann allerdings nicht der Wind, sondern wie so oft die Nervosität im Feld. Nach nur wenigen Hundert Metern auf der Brücke war Auftaktsieger Yves Lampaert in einen Sturz verwickelt. Erst vier Kilometer später hatte Lampaert mit der Unterstützung von zwei Helfern den Anschluss zum auf etwa 100 Fahrer reduzierten Feld geschafft.
    Auf dem zweiten Teil der Verbindung über den Großen Belt herrschte dann Gegenwind, der sämtliche Attacken neutralisierte und schließlich zum großen Sprint-Finale führte.

    Das ist unglaublich. Es war ein langer Prozess.

    Fabio Jakobsen

    Jakobsens Triumph nach Horrorsturz

    Dort war Jakobsen fast zwei Jahre nach seinem Horror-Sturz bei der Polen-Rundfahrt klar der Schnellste und schrieb sein eigenes Radsport-Märchen. "Viele Leute haben mir geholfen, wieder zurückzukommen. Heute habe ich ihnen etwas zurückgezahlt. Das ist ein fantastischer Tag. Davon habe ich 15 Jahre lang geträumt", sagte der Niederländer.
    Bei dem furchtbaren Sturz in Polen war Jakobsen von seinem Landsmann Dylan Groenewegen in die Ballustraden gedrängt worden und lag danach zwischenzeitlich im künstlichen Koma. Er hatte nach dem Sturz nur noch einen eigenen Zahn und musste im Gesicht mit 130 Stichen genäht werden.

    Walscheid bester Deutscher

    Bester Deutscher auf dem zweiten Teilstück der 109. Frankreich-Rundfahrt war Max Walscheid auf Platz zwölf.
    Quelle: dpa, SID

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