Vor dem Finale der zweiten Tour-Etappe überquert das Peloton die gewaltige Brücke über den Großen Belt. Im Sprint gewinnt der vor zwei Jahren furchtbar gestürzte Fabio Jakobsen.
Der niederländische Radprofi Fabio Jakobsen hat die zweite Etappe der Tour de France gewonnen. Der 25-Jährige vom Team Quick Step Alpha Vinyl setzte sich nach 202,5 Kilometer zwischen den dänischen Städten Roskilde und Nybork vor Wout van Aert, dem neuen Träger des Gelben Trikots, durch. Dritter wurde der Däne Mads Pedersen.
Große Angst vor Windkanten im Peloton
Vor dem Sprint-Finale gab es im Peloton wie schon in den vergangenen Tagen nur ein Thema. Denn kurz vor dem Finale musste die 18 Kilometer lange Brücke über den Großen Belt bewältigt werden.
Dabei war die Angst vor Windkanten derart groß, dass Tour-Direktor Christian Prudhomme erst am Samstagmorgen entscheiden ließ, über welche Seite der gigantischen Brücke das Feld geführt werden sollte.
Sturz nach wenigen Hundert Metern auf der Brücke
Für Spannung und Gefahr sorgte dann allerdings nicht der Wind, sondern wie so oft die Nervosität im Feld. Nach nur wenigen Hundert Metern auf der Brücke war Auftaktsieger Yves Lampaert in einen Sturz verwickelt. Erst vier Kilometer später hatte Lampaert mit der Unterstützung von zwei Helfern den Anschluss zum auf etwa 100 Fahrer reduzierten Feld geschafft.
Auf dem zweiten Teil der Verbindung über den Großen Belt herrschte dann Gegenwind, der sämtliche Attacken neutralisierte und schließlich zum großen Sprint-Finale führte.
Jakobsens Triumph nach Horrorsturz
Dort war Jakobsen fast zwei Jahre nach seinem Horror-Sturz bei der Polen-Rundfahrt klar der Schnellste und schrieb sein eigenes Radsport-Märchen. "Viele Leute haben mir geholfen, wieder zurückzukommen. Heute habe ich ihnen etwas zurückgezahlt. Das ist ein fantastischer Tag. Davon habe ich 15 Jahre lang geträumt", sagte der Niederländer.
Bei dem furchtbaren Sturz in Polen war Jakobsen von seinem Landsmann Dylan Groenewegen in die Ballustraden gedrängt worden und lag danach zwischenzeitlich im künstlichen Koma. Er hatte nach dem Sturz nur noch einen eigenen Zahn und musste im Gesicht mit 130 Stichen genäht werden.
Walscheid bester Deutscher
Bester Deutscher auf dem zweiten Teilstück der 109. Frankreich-Rundfahrt war Max Walscheid auf Platz zwölf.