Auf der 11. Etappe lässt es das Feld der Tour de France lange Zeit ruhig angehen. Umso rasanter ist das Finale. Im Massensprint hat schließlich Caleb Ewan die schnellsten Beine.
Caleb Ewan hat die elfte Etappe der 107. Tour de France gewonnen. Der Australier siegte nach 167,5 Kilometer von Châtelaillon-Plage nach Poitiers in einem wilden Massensprint vor Sam Bennett und Wout van Aert. Der zunächst auf Platz zwei geführte Peter Sagan wurde nach einem Rempler im Sprint auf Platz 85 zurückgestuft.
Sagan für heftigen Rempler bestraft
Der Slowake hatte den Belgier Wout van Aert mit einem heftigen Rempler um einen möglichen dritten Tagessieg gebracht. Van Aert war nach der Aktion stinksauer und zeigte Sagan sogar den Mittelfinger.
"Ich habe ihm einige unschöne Worte gesagt. Es ist frustrierend. Das war komplett gegen die Regeln. Ich war überrascht und schockiert. Ich konnte froh sein, nicht zu stürzen", echauffierte sich der Belgier. Ex-Weltmeister Sagan war sich zuerst keiner Schuld bewusst. Sein Bora-hansgrohe-Team räumte den Fehler aber ein.
Dass Sagan mit harten Bandagen kämpft, ist ohnehin bekannt. 2017 hatte er im Sprint den Ellbogen gegen Mark Cavendish ausgefahren und war anschließend komplett von der Frankreich-Rundfahrt ausgeschlossen worden. Diesmal hat er nur viele Punkte im Kampf um das Grüne Trikot verloren.
Deutsche Fahrer spielen im Finale keine Rolle
Die deutschen Fahrer spielten bei der nächsten Massenankunft keine Rolle, auch Altstar André Greipel konnte sich nach Platz sechs am Vortag dieses Mal nicht in Szene setzen.
"Es war sehr hektisch. Nach dem zweiten Platz am Dienstag wollte ich unbedingt gewinnen. Ich bin super happy mit dem zweiten Etappensieg. Nach dem ersten Erfolg ist der Druck abgefallen", sagte derweil Ewan.
Roglic weiter im Gelben Trikot
Das Gelbe Trikot des Gesamtersten verteidigte der slowenische Vuelta-Champion Primoz Roglic erfolgreich. Der Ex-Skispringer liegt weiterhin 21 Sekunden vor dem kolumbianischen Titelverteidiger Egan Bernal.
Am Donnerstag wird die Tour mit der längsten Etappe fortgesetzt, wenn es über 218 Kilometer von Chauvigny nach Sarran Corrèze geht. Zwei Berge der vierten sowie jeweils ein Anstieg der dritten und zweiten Kategorie könnten Ausreißern eine Chance bieten.