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Kritik an der Rallye Dakar : "Sportswashing" in der Wüste

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Bei der Rallye Dakar fahren die Raider längst nicht mehr in Dakar, sondern in Saudi-Arabien. Von "Sportswashing" bis zu Sicherheitsbedenken: Der Rennklassiker steht in der Kritik.

Mattias Ekström bestreitet die erste Etappe der Rallye Dakar
Mitten in der Wüste: Mattias Ekström bestreitet in diesem Jahr die berüchtigte Rallye Dakar mit einem Fahrzeug von Audi.
Quelle: IMAGO / PanoramiC

Seit dem Neujahrstag dröhnen in der Wüste Saudi-Arabiens wieder die Motoren. Über 450 Piloten haben sich für den Start bei der diesjährigen Rallye Dakar eingeschrieben. Aus einer sportlichen Perspektive ist beim Offroad-Klassiker vieles gewohnt. Doch das Event steht erneut im Schatten von ungeklärten politischen Fragen.

Das einstige Verbindungsrennen zwischen Paris und Dakar, das aus Sicherheitsgründen zwischenzeitlich nach Südamerika verlegt wurde, findet seit 2020 im Wüstenstaat statt. Saudi-Arabien machte die Rallye zum Politikum – nicht zuletzt, weil sich die Extremsport-Veranstaltung perfekt in die Imagekampagne des Landes einfügt.

Es ist Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar, doch kaum jemand freut sich darauf! Die Liste an Vorwürfen gegen Katar ist lang: Korruption bei der FIFA, Sportswashing, tote Gastarbeiter:innen auf den WM-Baustellen, Verletzung der Menschenrechte, …

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"Sportswashing" nennen es Experten, wenn Sportveranstaltungen gezielt eingesetzt werden, um das eigene öffentliche Bild aufzupolieren. Katar nutzte dafür die Fußball-WM, China die Olympischen Spiele – und Saudi-Arabien unter anderem eben die Rallye Dakar.

Sieben Deutsche sind am Start

Nichtsdestotrotz sind auch 2023 wieder einige der erfolgreichsten Offroad-Rennfahrer mit am Start. Zu ihnen gehören der Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb oder Motorsport-Matador Carlos Sainz senior, Vater des Ferrari-Fahrers in der Formel 1. Auch sieben Deutsche sind dabei.

Motorrad-Rennfahrer Sebastian Bühler ist bei der Rallye Dakar im Topfeld der Motorradfahrer dabei
Motorrad-Rennfahrer Sebastian Bühler ist bei der Rallye Dakar im Top-Feld der Motorradfahrer dabei.
Quelle: IMAGO / PanoramiC

Audi hat für die Teilnahme sogar einen eigenen Elektro-Boliden konzipiert, um Technologien für den geplanten Formel-1-Einstieg 2026 zu erproben. Da jedoch keine Batterie der Welt die bis zu 450 Kilometer langen Etappen im Renntempo übersteht, wird der Akku während der Fahrt von einem zum Generator umgebauten DTM-Turbo geladen.

Fast jährlich gibt es Tote

Der als E-Auto getarnte Offroad-Verbrenner passt gut in das Bild dieser Rallye Dakar. In der öffentlichen Wahrnehmung wird es für den Rennsport-Klassiker zunehmend schwer, und das nicht nur wegen Fragen zum Klima- und Umweltschutz, sondern auch aufgrund von Sicherheitsbedenken. Fast jährlich kommen während der Rallye Fahrer, Helfer oder Zuschauer bei Unfällen ums Leben.

Noch dazu verschärfte das französische Außenministerium bei der letzten Ausgabe der Rallye Dakar seine Reisehinweise für Saudi-Arabien. Zuvor gab es Explosionen unweit der Autos zweier französischer Starter, woraufhin sogar Ermittlungen der Antiterror-Staatsanwaltschaft eingeleitet wurden. Die Teilnahme 2023 erfolge auf eigene Gefahr, warnte das Ministerium. 71 Franzosen sind dennoch am Start.

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Kampf um die Gesamtführung hat schon begonnen

Sie könnten auch im Kampf um den Gesamtsieg eine Rolle spielen: Der 14-fache Gewinner Stéphane Peterhansel fährt erwartungsgemäß in den Top 10 mit, war nach drei Tagen der am besten platzierte Audi-Pilot. Die Führung sicherte sich zunächst Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah, am Steuer eines reinen Verbrenners von Toyota.

Der Schlüsselfaktor bei der Rallye Dakar ist, dass du als Fahrer das Verhältnis zwischen Tempo und Risiko so gut wie möglich managst.
Mattias Ekström, Audi-Fahrer bei der Rallye Dakar 2023

Nach einem ruhigen Auftakt mit einer wenig anspruchsvollen Schleife entlang der saudi-arabischen Westküste wird es für die Fahrer in den kommenden Tagen herausfordernder. Dann bahnen sich die Routen ins Landesinnere, vorbei an Dünen, Geröll und durch Schluchten.

Der Zieleinlauf ist am 15. Januar in der Hafenstadt Dammam geplant, direkt an der Küste des Persischen Golfs. Gewiss nicht ganz zufällig: Die Ziellinie liegt nur wenige Kilometer entfernt vom Firmensitz von Saudi Aramco, der größten Erdölgesellschaft der Welt.

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