Portugals Nationaltrainer rätselt über Cristiano Ronaldos Corona-Erkrankung. Dessen Klub Juventus Turin begibt sich derweil wieder in Quarantäne.
Cristiano Ronaldo präsentierte seine schneeweißen Zähne und reckte den rechten Daumen in die Höhe. Äußerlich ließ sich der Superstar seine Corona-Infektion nicht anmerken, als er vor den Toren Lissabons das Training der portugiesischen Nationalmannschaft verfolgte. Mit gehörigem Sicherheitsabstand von einem Balkon aus.
Rätselraten um Ronaldos Ansteckung
Für Portugals Nationaltrainer Fernando Santos ist die Infektion seines Superstars ein großes Rätsel. "Seit Montag sind wir hier völlig eingesperrt. Die Mitarbeiter und Spieler sind reingekommen und sonst niemand", sagte er. Die übrigen Nationalspieler waren alle negativ getestet worden.
Auch die italienischen Zeitungen rückten die Umstände von Ronaldos Erkrankung in den Fokus. "La Repubblica" schrieb allerdings von CR7, dem "Fußballkönig, der auf Protokolle und Isolierung gepfiffen hat". Die Tageszeitung bezieht sich dabei auf die vergangene Woche. Da hatte der Torjäger trotz positiver Tests zweier Juve-Teambetreuer die angeordnete Quarantäne verlassen und war zur Nationalmannschaft gereist.
Juventus nach weiterem Corona-Fall wieder in Quarantäne
Ronaldos Juventus-Teamkollegen begaben sich unterdessen erneut in Isolation, nachdem der US-Nationalspieler und frühere Schalker Weston McKennie positiv getestet wurde. Zuvor war schon das U23-Team des italienischen Rekordmeisters nach einem positiven Test bei Trainer Trainer Lamberto Zauli in Quarantäne geschickt worden.
Ronaldo selbst reiste am Mittwoch wieder zurück nach Turin, um seine häusliche Quarantäne dort fortzusetzen. Die zuständigen Gesundheitsbehörden hatten dem Flug in einem Spezialflugzeug mit medizinischer Versorgung zugestimmt. Vom Flughafen in Turin sei Ronaldo dann mit einer Privat-Ambulanz nach Hause gefahren worden, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.
Aufgrund des Anstiegs der Neuinfektionen gilt in Italien eine landesweite Maskenpflicht im Freien. Verstöße werden mit Geldstrafen bis zu 1.000 Euro geahndet.
Auch Ibrahimovic und Neymar hatten Corona
Ronaldo selbst weise bisher keine Symptome auf, berichtete Portugals National-Coach Santos weiter. Der Superstar ist nicht der erste infizierte Top-Fußballer, vor ihm waren auch Zlatan Ibrahimovic oder Neymar bereits positiv auf das Coronavirus getestet worden. Und: In der italienischen Serie A sind Medienberichten zufolge derzeit 30 Profis infiziert.
Insgesamt sind in der Liga neun Klubs betroffen, wobei die Situation beim FC Genua mit 14 Spielern und fünf Betreuern in Heim-Quarantäne am schlimmsten ist. Auch das Derby zwischen den Spitzenklubs Inter Mailand und AC Mailand mit dem wiedergenesenen Ibrahimovic steht wegen Corona auf der Kippe. Acht Profis beider Vereine sind derzeit positiv auf das Virus getestet worden.