Der Wechselfehler des FC Bayern im Bundesligaspiel in Freiburg hat ein Nachspiel. Der SC legte am Montagabend Einspruch gegen die Wertung der Partie ein.
Bundesliga-Spitzenreiter Bayern München muss nach der Wechselpanne beim 4:1 gegen den SC Freiburg am grünen Tisch um die drei Punkte zittern.
Die Breisgauer legten am Montag kurz vor Fristende Einspruch gegen die Wertung der Partie ein, nun muss das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) über mögliche Folgen entscheiden.
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Freiburg in "unverschuldetem Dilemma"
Der SC Freiburg betonte, sich in einem "unverschuldeten Dilemma" zu befinden. Die Situation zwinge den Klub "in eine aktive Rolle", an der er kein Interesse habe. Ein Motiv für den Einspruch sei es, für die Zukunft "Rechtssicherheit in vergleichbaren Fällen" zu schaffen.
Bundesliga-Spitzenreiter FC Bayern München gewinnt souverän mit 4:1 beim SC Freiburg - hat aber für einige Sekunden zwölf Spieler auf dem Platz.
Zudem gehe es um die "Wahrnehmung der Gesamtverantwortung für den Verein in wirtschaftlicher als auch sportlicher Hinsicht."
DFB wäre ohne Einspruch nicht tätig geworden
Der DFB teilte mit, das Sportgericht werde zunächst Stellungnahmen von den Verfahrensbeteiligten einholen und anschließend über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden. Hätten die Freiburger auf einen Einspruch verzichtet, hätte der DFB nicht eingegriffen.
Die Bayern hatten am Samstag für wenige Sekunden zwölf Spieler auf dem Feld, ehe Referee Christian Dingert die Begegnung beim Stand von 1:3 unterbrach. Zuvor war bei der geplanten Auswechslung von Kingsley Coman die falsche Rückennummer angezeigt worden.
Keine spielentscheidende Szene nach Wechselfehler
Der Franzose fühlte sich wohl nicht angesprochen und ging bei einem Doppelwechsel zunächst nicht vom Feld. In dieser Phase kam es jedoch zu keinen spielentscheidenden Szenen. Dingert hielt die Ereignisse im Spielbericht fest.
Die Trainer Julian Nagelsmann und Christian Streich, SC-Abwehrspieler Nico Schlotterbeck und Referee Christian Dingert nach dem Wechselfehler beim 4:1 der Bayern in Freiburg.
DFB-Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich sieht eine Teilschuld für den Vorfall beim Referee, der aber wohl nicht mit einer Sperre rechnen muss. "Ich fände es fatal als Botschaft", sagte Fröhlich dazu.
Bei einem Punktabzug für den FC Bayern hätte der Rekordmeister in der Tabelle "nur" noch sechs Zähler Vorsprung auf den ersten Verfolger Borussia Dortmund. Die Freiburger würden bei einer Zuerkennung der Punkte zu RB Leipzig auf Champions-League-Platz vier aufschließen.
Bayern gehen von Fortbestand der Spielwertung aus
In einer ersten Stellungnahme reagierten die Bayern gelassen auf den Freiburger Protest. "Wir sind überzeugt, dass das DFB-Sportgericht nach den anwendbaren Regelungen nur zu einer Entscheidung kommen kann: Die Wertung unseres 4:1-Sieges bleibt erhalten", sagte Michael Gerlinger, Vizepräsident Sports Business und Competitions der Münchner.