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Vor der Schwimm-WM in Budapest : Zielsuche jenseits des perfekten Rennens

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Nach olympischem Gold im Freiwasser will sich Florian Wellbrock nun bei der WM in Budapest beweisen. Dort trifft er auf starke Konkurrenz - auch aus der eigenen Trainingsgruppe.

Florian Wellbrock jubelt nach seiner Goldmedaille beim olympischen Freiwasserrennen in Tokio
Florian Wellbrock hat sich für die Schwimm-WM in Budapest einiges vorgenommen.
Quelle: epa

Zwischen 3.000 und 3.500 Trainingskilometer legt Florian Wellbrock pro Jahr zurück, doch den Spaß am Schwimmen konnte ihm diese Plackerei bis heute nicht nehmen. Im Gegenteil: Der gebürtige Bremer, der mit 17 der Karriere wegen nach Magdeburg ins Internat ging, empfindet das Wasser als ein ebenso geheimnisvolles wie beglückendes Mysterium.

Sagenhafter Olympiasieg in der Bucht von Tokio

"Diese Schwerelosigkeit zu fühlen, dass ich mehr oder weniger schwebe. Die Geräuschkulisse unter Wasser ist eine ganz andere. Das sind einfach Dinge, die ich unheimlich schön finde", erklärt Wellbrock im Gespräch mit ZDFheute. "Und deswegen spreche ich gerne von einer Traumwelt."

Das war ein Rennen, das es in der Geschichte so noch nie gegeben hat.
Florian Wellbrock über das Freiwasser-Rennen in Tokio

Den größten Triumph in dieser Traumwelt erlebte er vor zehn Monaten in der Bucht von Tokio, als er über zehn Kilometer olympisches Gold aus dem knapp 30 Grad warmen Wasser fischte. Mit sagenhaften 25 Sekunden Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Kristof Rasovszky aus Ungarn.

Lucas Märtens in Aktion.

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Reihenweise Herausforderungen für Wellbrock

27 Sekunden zurück lag am Ende Bronzemedaillengewinner Gregorio Paltrinieri. Und als der Italiener wieder festen Boden unter den Füßen hatte, attestierte er dem Gold-Knaben Wellbrock, an diesem Tag "auf einem anderen Planeten" unterwegs gewesen zu sein.

Vom stolzen Sieger gibt es auch im Rückblick keinerlei Widerspruch. "Die zehn Kilometer von Tokio waren perfekt. Und ich bin gespannt, wann und ob es so etwas wieder geben wird", betont Wellbrock, der sich entsprechend neue Ziele suchen musste - und diese gleich reihenweise gefunden hat.

Durchgangsstation zu Olympia 2024

So treibt den 24-Jährigen im täglichen Training der Gedanke an, ob die Titelverteidigung im Freiwasser bei den Spielen 2024 möglich ist. Oder die Frage, ob ihm in Paris ein Olympiasieg auch im Becken gelingt - oder ob er dort womöglich sogar Doppel-Gold holt. Zudem will er über 1.500 Meter Freistil erst den Europa- und irgendwann auch den Weltrekord ins Visier nehmen.

Die Top-Events in diesem Sommer - die WM in Budapest, die für ihn am Montagvormittag mit dem Vorlauf über 800 Meter Freistil beginnt, und die EM im August in Rom - nimmt er dabei jeweils als individuellen Höhepunkt, an dem er topfit sein möchte. "Aber wenn man das große Ganze betrachtet, ist dieses Jahr schon eine Durchgangsstation und Paris ist wieder das große Ziel", räumt Wellbrock ein.

Lukas Märtens als Konkurrent

Spezielle Herausforderungen hält diese nacholympische Saison für ihn dennoch parat - auch vor der eigenen Haustür. So zeigte ihm der vier Jahre jüngere Lukas Märtens aus Wellbrocks Magdeburger Trainingsgruppe in diesem Frühling im Wasser schon mal die Hacken und kommentiert: "Das fuchst Florian schon ein bisschen, auf jeden Fall."

Anfang März, kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, wechselte zudem der im nordwestukrainischen Riwne geborene Michailo Romantschuk nach Sachsen-Anhalt. Und dort ist der zweifache Medaillengewinner von Tokio für Wellbrock und Märtens nun Trainingspartner und Konkurrent zugleich.

Der ukrainische Top-Schwimmer Romanchuk trainiert mit Florian Wellbrock in Magdeburg.

Beitragslänge:
3 min
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Ukrainer Romantschuk trainiert in Magdeburg

Zu Kriegsbeginn hielt sich der 25-Jährige in seiner Heimat auf. Und nach Rücksprache mit seinem Heimcoach Bernd Berkhahn, seit Januar 2019 auch Bundestrainer, bot Wellbrock Romantschuk einen Platz in der Magdeburger Trainingsgruppe an.

"Seine finale Entscheidung ist gefallen, als seine letzte Trainingshalle mit einem 50-Meter-Becken kaputt gebombt wurde", berichtete der DSV-Schwimmer der dpa und zeigte sich dabei froh, dass Romantschuk sein Angebot, über die Ereignisse in der Ukraine zu sprechen, bislang nicht angenommen hat. Denn, so Wellbrock: "Ich wüsste gar nicht, wie ich darauf reagieren soll."

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