Solo-Weltumsegler Boris Herrmann hat bei der Vendee Globe das dritte und letzte Kap vor dem atlantischen Endspurt passiert: Nach 57 Tagen liegt der Hamburger auf Platz zehn.
Solo-Weltumsegler Boris Herrmann hat bei der Vendee Globe das dritte und letzte Kap vor dem atlantischen Endspurt passiert: Nach 57 Tagen liegt der Hamburger auf Platz zehn.
Der erste deutsche Teilnehmer an der Vendée Globe hat Grund zu Freude und Erleichterung: Boris Herrmann hat Kap Hoorn passiert, auch wenn er es nicht sehen konnte. Der Skipper der "Seaexplorer – Yacht Club den Monaco" ließ das dritte, letzte und wichtigste Kap seiner Vendée-Globe-Premiere am frühen Morgen des 5. Januar um 3.27 Uhr deutscher Zeit nach 57 Tagen, 13 Stunden und 7 Minuten auf See hinter sich.
Stürmischer Wind bei 30 bis 40 Knoten
Es herrschte einiger Andrang vor Kap Hoorn, als die Verfolgergruppe der Spitzenreiter die berühmt-berüchtigte Landmarke in der Nacht in stürmischen Bedingungen von 30 bis 40 Knoten Wind passierte. Boris Herrmann befand sich bei seinem "Gipfelsturm" in bester Gesellschaft: Vier Boote haben Kap Hoorn binnen weniger als vier Stunden passiert. Herrmann erreichte den Längengrad des Kaps auf der chilenischen Felseninsel Isla Hornos nur eine Stunde und 15 Minuten nach Giancarlo Pedote ("Prysmanian Group“) und eine Stunde und 34 Minuten vor der Deutsch-Französin Isabelle Joschke ("MACSF").
- Weltumsegler Herrmann - Mann ohne Grenzen
Die zweite Halbzeit der Nonstop-Weltumseglung Vendée Globe läuft. Der Hamburger Solosegler Boris Herrmann kommt auf Kurs Kap Hoorn immer besser in Fahrt und mobilisiert neue Fans.
Für den 39-jährigen Skipper aus Hamburg war es bereits die fünfte Kap-Hoorn-Passage seiner Segelkarriere. Nur der 61-jährige Rekordteilnehmer Jean Le Cam ("Yes We Cam!"), der den Längengrad von Kap Hoorn als Siebter gekreuzt hatte, war mit sieben Kap-Hoorn-Passagen noch öfter in dem so häufig ungestümen Revier. Für Le Cam markierte seine fünfte Vendée-Globe-Teilnahme die zweite in Folge mit demselben Boot, das er für diese Solo-Weltumseglung optimiert hatte. Boris Herrmann hatte auf dem Weg zum "wichtigsten Meilenstein meiner Reise" gleich mehrere technische Probleme zu überwinden.
Generator ausgefallen - Großsegel gerissen
Am Tag vor der Passage war zunächst sein Generator ausgefallen. Bei der fieberhaften Suche nach der Ursache hatte Herrmann schließlich ein gebrochenes Kabel gefunden und konnte das Problem schnell beseitigen. Zusätzlich machte ihm ein Riss im Großsegel zwischen dem zweiten und dem dritten Reff die ohnehin fordernde Passage schwer. Dadurch konnte Herrmann Kap Hoorn nur unter Vorsegel J3 passieren.
Die Reparaturarbeiten am Großsegel hat er beim Übergang vom Pazifik in den Atlantik bereits aufgenommen. Zur Kap-Hoorn-Passage sagte Herrmann: "Wir sind da, aber es ist zu gefährlich dichter dran zu sein. Insbesondere in diesem Zustand."
Das Feld wird auf dem letzten Drittel des Rennens um die Welt von Yannick Bestaven auf "Maître Coq IV" angeführt, der sich zum Auftakt des Atlantik-Aufstiegs mit Kurs auf den Start- und Zielhafen Les Sables d’Olonne am frühen Morgen des 5. Januar einen Vorsprung von rund 230 Seemeilen auf den zweitplatzierten Charlie Dalin ("Apivia") erarbeitet hat. Es folgen Thomas Ruyant ("LinkedOut") mit 350 Seemeilen und Damien Seguin ("Groupe Apicil") mit 450 Seemeilen Rückstand.
- Livetracker: So steht's bei der Vendée Globe
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