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Ocean Race: Start in Alicante : Weltumseglung mit Tücken und Gefahren

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Das 14. Ocean Race beginnt am Sonntag und wird hart wie nie zuvor. Erstmals geht es für die Crews auf futuristischen Imoca-Yachten zur Sache, die einen neuen Segelstil erfordern.

Der erfolgreiche Solo-Segler Boris Herrmann startet zur Weltumsegelung "Ocean Race" jetzt als Skipper in einem fünfköpfigen Team - sechs Monate 60 000 km durch die Weltmeere.

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The Ocean Race ist die wichtigste Weltumseglung für Mannschaften. Vor 50 Jahren als Whitbread Round the World Race abenteuerlich durchgestartet, hat sich der Meeresmarathon zur Formel 1 der Ozeane entwickelt.

1973/74 waren es noch schwere Kielyachten, auf denen sich Crews von bis zu 15 Seglern um die Welt kämpften. Erfahrene Haudegen und abenteuerhungrige Debütanten trotzten schweren Stürmen, hochhaushohen Wellen und Gefahren von Eisbergkollisionen.

Im Flugmodus auf Tragflächen um die Welt

Heute sind es rund 18 Meter lange Hightech-Renngeschosse vom Typ Imoca, auf denen vierköpfige Crews und jeweils ein Anbord-Reporter unter Segeln wie in Raumkapseln auf Tragflügeln um die Welt "fliegen". "Das ist ein bisschen wie eins unter Space-Shuttle", sagt der Berliner "Guyot"-Co-Skipper Robert Stanjek - meint meint Imoca-Segeln käme direkt nach Space-Shuttle fliegen. Die Boote werden zu mehr als 95 Prozent von Autopiloten gesteuert. Die Segler optimieren Segeleinstellungen und Kurs zu mehr als 90 Prozent der Rennzeit unter Deck.

Gutes Omen für Skipper Boris Herrmann. Eine Woche vor Beginn des Ocean Races hat er mit seinem Team Malizia das Hafenrennen der Segelregatta gewonnen.

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Die Arbeitsplätze auf den Imocas sind inzwischen meist abgeschlossene Unter-Deck-Kapseln wie auf Boris Herrmanns Neubau "Malizia – Seaexplorer". An Deck agieren die Weltumsegler nur noch bei Segelwechseln oder wenigen anderen Anlässen. Die frühere Gefahr des Über-Bord-Gehens ist dadurch minimiert, die Verletzungsgefahr dagegen stark gestiegen.

Verletzungen treffen Teams hart

Verletzungen können einschneidende Folgen für ein Team haben. Boris Herrmanns Co-Skipper Will Harris erklärt: "Wenn früher ein Crew-Mitglied ausfiel, war es einer von zehn. Wenn sich jetzt bei vierköpfigen Teams jemand verletzt, fehlen dir gleich 25 Prozent." Die "Flugphasen" der Imocas auf ihren Foils (= Tragflächen) über der Wasseroberfläche haben die Verletzungsgefahr steigen lassen.

Bei einem normalen Boot kommst du mit den Wellen in einen Rhythmus. Beim Fliegen mit den Imocas siehst und spürst du die Wellen nicht mehr, kannst schwer antizipieren.
Susann Beucke, Seglerin

"Dadurch ist das Verletzungsrisiko größer", erklärt Susann Beucke aus Strande vor ihrer Ocean-Race-Premiere mit dem Schweizer Team Holcim – PRB.

Seglerin Abby Ehler hatte zunächst Angst

Beuckes Mannschaft hat deshalb unter Deck auf Höhe der Navigation quer durch den Innenraum ein Netz gespannt. "Kommt es zu einem Aufprall, sei es durch das Crashen in eine Welle oder eine Kollision, fliegt man nicht gleich durchs ganze Schiff", sagt Beucke nüchtern über ihre neue Arbeitswelt.

Ihre britische Crew-Kollegin Abby Ehler, mit drei absolvierten Rennen um die Welt die erfahrenste aller Seglerinnen im 14. Ocean Race, wollte zunächst gar nicht auf die Extrem-Boote umsteigen. "Der Speed, die Beschleunigung, ich hatte Angst", reflektiert die mit allen Wassern gewaschene 46-jährige Mutter aus Lymington ihre ersten Imoca-Erfahrungen.

Der Erfolg ist ausschlaggebend für die Zukunft

"Holcim – PRB"-Skipper Kevin Escoffier konnte Abby Ehler dennoch überreden, sein Team auf einigen Etappen zu verstärken.

Für mich ist es das nächste Level auf der Skala meiner persönlichen Herausforderungen.
Abby Ehler, Seglerin

Mit dem Umstieg auf die neuen Boote befindet sich das Ocean Race in der Übergangsphase. Nur fünf Imocas bilden die historisch kleinste Flotte. Ab 2026 soll das Feld wieder wachsen. Ob der Plan gelingt, wird davon abhängen, wie sich die Imocas als Mannschaftsboote bewähren. Der französische "Guyot"-Skipper Ben Dutreux sagt: "Die Imoca-Story im Ocean Race hat gerade erst begonnen. Nächstes Mal könnten es schon zehn Boote sein."

Richtiges Gasgeben entscheidet über Sieg und Niederlage

Den Unterschied zwischen den zuletzt im Ocean Race eingesetzten und von zehnköpfigen Crews gesegelten VO65-Einheitsbooten und den rasenden Imocas erklärt Boris Herrmanns französischer Co-Skipper Nico Lunven:

Die früheren Boote konntest du die ganze Zeit pushen. Wenn du das mit einer Imoca machst, weiß ich nicht, ob du viel weiterkommst als bis zur Straße von Gibraltar.
Co-Skipper Nico Lunvenc

Die acht bis neun Tonnen schweren Imocas sind an Lastenlimits herangebaut. Entlang dieser Grenzen orientiert sich das Handeln der Crews. Mehrere Alarmsysteme an Bord signalisieren in oft dramatischer Akkustik das Erreichen der Lastengrenzen für Rigg, Foils und Co. Wer das Gaspedal dann noch weiter durchdrückt, riskiert Bruch an Bord. Die Versuchung könnte im Team größer sein als beim Solosegeln wie in der Vendée Globe, die längst auf Imocas bestritten wird.

Die Klügeren gewinnen

"Der Kern unserer Aufgabe besteht darin, diese Boote so schnell zu segeln, dass sie nicht kaputtgehen", bringt Skipper Herrmann die Herausforderung auf den Punkt. Seine holländische Co-Skipperin Rosalin Kuiper ergänzt: "Wir müssen klug handeln, denn wir wollen das Rennen gewinnen."

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