Der Schweizer Marco Odermatt hat den Saisonauftakt der alpinen Skirennfahrer in Sölden gewonnen. Er setzte sich hauchdünn vor dem Österreicher Roland Leitinger durch.
Während 9800 euphorisierte Fans bei der Zuschauerrückkehr in den Ski-Weltcup den spannenden Hundertstelkrimi auf dem Rettenbachgletscher feierten, war den deutschen Skirennläufern gar nicht nach Party. "Das wird nicht mehr mein Lieblingshang", sagte Stefan Luitz nach Platz 17. Alexander Schmid, noch zwei Ränge hinter ihm notiert, meinte:
Schmid und Luitz patzen im Steilhang
Doch wie Luitz hatte er im kniffligen Steilhang gepatzt - und seinen starken siebten Platz nach dem ersten Lauf noch verspielt. Luitz, der im Finale um zwei Ränge zurückfiel, trennten am Ende 1,35 Sekunden vom Schweizer Marco Odermatt, der Lokalmatador Roland Leitinger den Sieg um 0,07 Sekunden noch entriss - gefolgt von Zan Kranjec (+0,10) aus Slowenien. Schmid lag 1,53 Sekunden zurück.
Die deutschen Skirennfahrer haben beim Teamevent der alpinen Ski-WM die nächste Medaille gewonnen. Das DSV-Quartett gewann Bronze, hinter Schweden und Weltmeister Norwegen.
"Oben und unten", analysierte Luitz, "bin ich dabei bei der Musik." Doch nach dem Wechsel seiner Skimarke habe er gerade im Steilhang noch Probleme gehabt. "Ich muss schauen, dass ich der Chef bin - und nicht die Ski mit mir fahren", betonte er. Immerhin: Die jüngst aufgetretenen Rückenprobleme schienen den 29-Jährigen nicht mehr zu behindern. Und der Grundspeed, sagte er zuversichtlich, "ist auf jeden Fall da".
DSV-Fahrer nicht "clever" genug
Das galt auch für Schmid, der trotz anhaltender Probleme mit der Quadrizepssehne im ersten Durchgang einen sehr starken Eindruck gemacht hatte. Umso härter traf ihn, dass er im Finale so weit zurückfiel. "Das ist brutal. Da machst du ein, zwei Fehler im Steilen und du kriegst eine Packung. Das ärgert mich." Alles "schlecht reden" wollte der 27-Jährige jedoch nicht.
ARD-Experte Felix Neureuther meinte, beide hätten "ein paar Passagen cleverer fahren müssen". Wie es geht, machte vor allem Odermatt vor - trotz kleiner Schrecksekunde vor dem Finale. "Am Start war plötzlich meine Nummer weg", berichtete das 23-jährige Ausnahmetalent, "es hat ein bisschen gewindet, keine Ahnung." Odermatt malte sich schnell selbst die "7" auf ein eilig beschafftes Leibchen - und fuhr von Rang drei noch nach ganz vorne.
Fünfter Weltcupsieg für Odermatt
Für Odermatt war der Triumph am Rettenbachferner bereits sein fünfter Weltcupsieg. Julian Rauchfuss schied als dritter deutscher Starter bereits im ersten Durchgang aus.
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