Athleten in Blasen, Corona-Tests, keine Rennen in Übersee und strikte Trennung der Disziplinen: So will der Ski-Weltcup durch den Corona-Winter kommen.
Blasen, in denen die Athleten leben, Corona-Tests, keine Rennen in Übersee und strikte Trennung der Disziplinen: So will der Ski-Weltcup durch den Corona-Winter kommen.
Alpine "Blasen"
Der Auftakt in Sölden (Sa und So live im ZDF) an diesem Wochenende wird zum Probelauf für die angedachten "Blasen" im Weltcup, in denen sich die Alpinen im kommenden Winter bewegen sollen. Vor Ort soll es vier Personenkreise geben, die in sich geschlossen bleiben: Rennläufer und Betreuer, Organisation, Medien und eine geringe Anzahl geladener Gäste. Das sonst übliche Party- und Rahmenprogramm fällt aus. Zuschauer sind nicht zugelassen.
In Österreich wird es im kommenden Winter kein Après-Ski geben – zumindest nicht in seiner bisherigen Form. "Skivergnügen ja, aber ohne Après-Ski", kündigte Bundeskanzler Kurz an.
Alle Ski-Rennen in Europa - mit einer Ausnahme
Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf den Weltcupkalender: So wurden die für Ende November terminierten Nordamerika-Stationen abgesagt. Alle Weltcups finden in Europa statt - einzige Ausnahme ist der Olympia-Test für Peking 2022 in Yanqing für die Damen (Abfahrt, Super-G) am 27. und 28. Februar.
Die deutschen Rennen in Garmisch-Partenkirchen (Frauen: 30./31. Januar, Männer: 5./6. Februar) und die WM in Cortina im Februar sollen nach jetzigem Stand planmäßig durchgeführt werden.
Geschlechter und Disziplinen getrennt
Um möglichst wenige Personen an einem Ort zu versammeln, werden an vielen Schauplätzen nur Männer oder nur Frauen an den Start gehen. Zudem wurden wenn möglich Speed-Rennen und technische Disziplinen getrennt. Der Auftakt in Sölden und die folgenden Parallelrennen in Lech/Zürs (13. bis 14. November) sowie das Finale in Lenzerheide (17. bis 21. März) sind die einzigen gemeinsamen Weltcup-Stationen für Damen und Herren.
Mehrere Rennen wurden neu terminiert und/oder durch andere ersetzt. Insgesamt absolvieren die Damen 35 Rennen an 18 Orten, die Herren fahren 39 Rennen in 19 Orten.
Was passiert bei Reisebeschränkungen?
Der Internationale Skiverband (FIS) hat für den Fall von Reisebeschränkungen folgende Regelung getroffen: Weltcups sollen nur stattfinden, wenn mindestens sieben der zehn Top-Nationen ohne Einschränkungen in die jeweiligen Länder reisen können. In besonderen Fällen soll die Task Force der FIS eine Entscheidung treffen. Diese Regelung gilt übrigens auch für die restlichen Weltcups wie etwa Skispringen, Langlauf, Snowboard und Nordische Kombination.
So bereitet sich der DSV auf die Corona-Saison vor
Für DSV-Sportdirektor Wolfgang Maier geht es beim Auftakt-Wochenende um das große Ganze:
Damit die nötigen Corona-Tests immer und an jedem Ort auf dem neuesten Stand sind, will der DSV mit einem Dienstleister zusammenarbeiten. Dieser würde die von den Athleten und ihren Betreuern selbst mitgeführten Testkits von einem Kurier abholen lassen, etwa im Hotel. Die Proben würden dann umgehend in ein zertifiziertes Labor im jeweiligen Land transportiert und dort untersucht. Das alles kostet den DSV 1,2 Millionen Euro für den Winter.
In der Vorbereitung auf die Saison fiel das übliche mehrwöchige Trainingslager in Südamerika aufgrund der Corona-Pandemie aus. Dafür konnten die deutschen Athleten in den europäischen Alpen trainieren. DSV-Sportvorstand Maier zieht eine zufriedene Bilanz der Vorbereitungsmonate: "Es war uns auch trotz der schwierigen Rahmenbedingungen möglich, unser geplantes Trainingspensum zu erfüllen."
Ab auf die Piste! Oder doch nicht? Viele Skigebiete sind gleichzeitig Corona-Hotspots. In der kommenden Wintersport-Saison gibt es Änderungen für Betreiber und für Urlauber.