Zu warm, Regen statt Schnee: Der Ski-Weltverband muss gleich zum Weltcup-Auftakt Rennen absagen - auch die umstrittene Hochglanz-Abfahrtspremiere am Matterhorn.
Es sollte das erste Zwei-Länder-Abfahrtsrennen in der Geschichte des alpinen Skisports werden: Start in der Schweiz, Ziel in Italien. Der mit 3.720 Meter Höhe höchstgelegene Start im Weltcup sowie die einzigartige Naturkulisse sollten die Männer-Abfahrten am Matterhorn von Zermatt hinunter nach Cervinia zu einem Event der Superlative machen. Doch der Schneemangel zwingt den Ski-Weltverband zur Absage der für kommendes Wochenende geplanten Rennen.
"Die Piste auf dem Gletscher ist in einem renntauglichen Zustand, aber im unteren Teil der Strecke hat es stark geregnet. Dort ist die Piste nicht renntauglich und die Sicherheit für die Athleten nicht gewährleistet", teilte die FIS am Samstag mit.
Organisationschef Franz Julen sagte in der FIS-Mitteilung, man habe in den letzten Wochen alles versucht:
Nun versuchen die Veranstalter, zumindest die für das erste November-Wochenende geplanten Frauen-Abfahrten an gleicher Stelle aber auf verkürzter Strecke zu retten. Die Entscheidung über diese Rennen fällt am Dienstag.
Stunden zuvor war bereits wegen schlechter Wetterbedingungen der für diesen Samstag geplante Frauen-Riesenslalom in Sölden abgesagt worden.
Der alpine Ski-Weltcup startet in die neue Saison. Der Klimawandel und der Schneemangel sorgen gleich zu Beginn für Unsicherheiten im Rennkalender.
Umstrittenes Prestigeobjekt der FIS
Die Wettbewerbe am Matterhorn sind ein Prestigeobjekt, das vor allem von John Eliasch, umstrittener Präsident des Ski- und Snowboard-Weltverbandes FIS, forciert wird. Es handele sich um "ikonische" und ökologisch nachhaltige Rennen, erklärte der britisch-schwedische Geschäftsmann.
In der Alpin-Szene hatte die Veranstaltung massive Kritik hervorgerufen. Vor allem der Termin löste vielerorts Kopfschütteln aus - erstmals sollte der Speed-Auftakt Ende Oktober und damit einen Monat früher als sonst stattfinden. "Der Zeitpunkt für diese Abfahrten am Matterhorn kommt viel zu früh in der Saison und ist völlig unzeitgemäß", sagte Ex-Skistar Felix Neureuther und beklagte den gigantischen Aufwand:
Null-Grad-Grenze im Sommer auf 5.000 Meter
In Zermatt stieg die Null-Grad-Grenze im Sommer auf über 5.100 Meter - zahlreiche Gletscherspalten lagen frei und der Skibetrieb wurde eingestellt.
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