Am Samstag starten die Alpinen in die neue Weltcup-Saison. Gibt es eine WM? Wie gut sind die DSV-Fahrer in Form? Die wichtigsten Fragen und Anworten vor dem Auftakt in Sölden.
Der alpine Ski-Weltcup startet in die neue Saison. Der Klimawandel und der Schneemangel sorgen gleich zu Beginn für Unsicherheiten im Rennkalender.
Es herrscht wieder Weltcupstimmung auf dem Rettenbachferner in Sölden. Die besten Skifahrer und Skifahrerinnen der Welt treffen sich am Wochenende zum ersten Riesenslalom. Die Weltcuppiste hat es durch den Steilhang mit bis zu 65 Prozent Gefälle in sich. Das Starthäuschen steht auf 3040 Metern. Die Rennläufer erreichen bei ihrer Fahrt Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h.
Was steht genau an?
Traditionell fahren Frauen (Samstag/10 Uhr und 13:05 Uhr) und Männer (Sonntag/10 Uhr und 13 Uhr) zum Auftakt jeweils einen Riesenslalom. Vom 15. bis zum 19. März 2023 ist das Weltcup-Finale vorgesehen - zum zweiten Mal nach 2019 in Andorra. Insgesamt sind an jeweils 20 Standorten 42 Rennen der Frauen und 43 der Männer geplant.
- Energiekrise für FIS kein Thema
Die neue Weltcup-Saison der alpinen Skifahrer stellt die Veranstalter der Rennen wegen der Energiekrise vor große Herausforderungen. Von der FIS ist keine Hilfe zu erwarten.
Wie geht es nach Sölden weiter?
Das ist unklar. Ursprünglich sollen am 29./30. Oktober die Abfahrer mit zwei groß angekündigten und zudem als nachhaltig beworbenen Rennen am Matterhorn in die Saison einsteigen - die Frauen eine Woche später. Die grenzüberschreitende Piste von Zermatt/Schweiz hinunter nach Cervinia/Italien ist allerdings nicht rennfertig, weil im unteren Streckenabschnitt Schnee fehlt.
Erst am Samstag soll entschieden werden, ob gefahren werden kann. Sollten die Rennen stattfinden, übertragt das ZDF an beiden Tagen.
Gibt es ein Großereignis?
Ja, im Februar (6. bis 19.) richten die französischen Wintersportorte Courchevel und Meribel die WM aus. Bei den vergangenen Titelkämpfen 2021 in Cortina d"Ampezzo gewannen die Deutschen überraschend dreimal Silber (Kira Weidle und Andreas Sander in der Abfahrt, Romed Baumann im Super-G) und einmal Bronze (Mannschaft). Bei Olympia 2022 holte dann immerhin die deutsche Mannschaft Silber.
Was ist von den Deutschen zu erwarten?
Unklar. Die vergangene Saison war weitgehend eine Enttäuschung, vor allem für die Abfahrer. Immerhin kehrt nun Thomas Dreßen nach seiner Knieoperation im November 2021 zurück, sein Leistungsvermögen bleibt aber vorerst ein Rätsel.
Slalomfahrer Linus Straßer gelang 2021/22 der einzige Sieg für den DSV, überraschend war der Leistungssprung von Slalomfahrerin Lena Dürr, die ein paar Mal unglücklich ihren ersten Weltcupsieg oder bei Olympia eine Medaille verpasste. In Sölden liegen die Hoffnungen auf Alexander Schmid und Rückkehrer Stefan Luitz.
Gibt es neue Gesichter?
In der Tat. Die Kanadierin Roni Remme startet ab dieser Saison für den Deutschen Skiverband (DSV) - dank deutscher Vorfahren. Die 26-Jährige kam in den beiden vergangenen Wintern bei Weltcup-Rennen nicht mehr unter die Top 15, mit Nationen-Wechseln hat der DSV aber in der Vergangenheit durchaus gute Erfahrungen gemacht: Fritz Dopfer (zwei WM-Medaillen) und Romed Baumann (WM-Silber) belebten nach dem Transfer aus Österreich ihre Karrieren.
Auf wen ist international zu achten?
Selbstverständlich auf Mikaela Shiffrin (USA) und Marco Odermatt (Schweiz): Sie gewannen im vergangenen Winter den Gesamtweltcup - Shiffrin gelang dies nach missratenen Olympischen Spielen, dem Jahrhunderttalent Odermatt zum ersten Mal und wie auf Bestellung.
Happy End für Mikaela Shiffrin: Der US-Ski-Star gewinnt den Gesamtweltcup. Bei Olympia war die 27-Jährige gescheitert. Die Zeit danach sei mental schwierig gewesen, sagt sie.
Bei den Frauen im Fokus bleiben Abfahrts-Königin Sofia Goggia und deren Teamkollegin Federica Brignone (beide Italien), Allrounderin Lara Gut-Behrami (Schweiz) und Shiffrins Slalomrivalin Petra Vlohva (Slowakei). Bei den Männern? Shiffrins Freund Aleksander Aamodt Kilde und Alexis Pinturault (Frankreich).
Gibt es Rennen in Deutschland?
Ja. Nach monatelangem Hickhack wegen des Rennkalenders finden nun drei Männerrennen in Deutschland statt, alle am traditionsreichen Standort Garmisch-Partenkirchen, der zunächst komplett aus dem Programm geflogen war. Nun wird am 4. Januar 2023 zunächst ein Nachtslalom auf dem Gudiberg ausgetragen, am 28./29. Januar folgen wie gehabt eine Abfahrt und ein Riesenslalom auf der Kandahar.
Wo sind die WM und die Weltcup-Rennen zu sehen?
ARD und ZDF sind bei der WM live dabei. Ausgewählte Rennen werden ebenfalls von ARD und ZDF übertragen (im TV und im Livestream).
- Skifliegen in Planica
Ergebnisse, Termine, Weltcupstände