Ein schwerer Sturz von Daniel Andre Tande hat den Skiflug-Weltcup in Planica überschattet. Der Norweger knallte mit voller Wucht auf den Hang und blieb zunächst regungslos liegen.
Nach Angaben des Chefarztes des Veranstalters, Dr. Tomislav Mirkovic, vom Donnerstagabend musste Tande nach seinem schweren Sturz intubiert und künstlich beatmet werden, ehe er in einem stabilen Zustand mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Ljubljana gebracht wurde. Dort wurde er ins künstliche Koma versetzt.
Vorsorglich im künstlichen Koma
Nach Angaben von Norwegens Sportchef Clas Brede Braathen vom Donnerstagabend, hat Tande keine lebensbedrohlichen Verletzungen erlitten. "Er hat einen Bruch im Schlüsselbein", so Braathen dem norwegischen Rundfunk NRK. Der 27-Jährige werde auf jeden Fall bis Freitag im künstlichen Koma gehalten, um sein Gehirn zu entlasten. Brathen lobte die erste Hilfe an der Schanze als "hochprofessionell".
Die ersten Untersuchungen bei Tande, Team-Olympiasieger von 2018, seien "sehr vielversprechend" gewesen, teilte Veranstaltungsarzt Mirkovic mit. "Jetzt werden wir 24 Stunden abwarten, anschließend werden die Tests wiederholt. Am Freitagnachmittag werden wir also mehr wissen."
Die DSV-Adler Eisenbichler und Geiger fliegen in Planica aufs Podest. Überschattet wird der Wettkampf aber vom schweren Sturz des Norwegers Tande.
Tande verliert Kontrolle über linken Ski
Tande hatte im Probedurchgang vor dem ersten Einzel-Wettkampf am Donnerstag kurz nach dem Absprung die Kontrolle über seinen linken Ski verloren, war mit voller Wucht auf den Hang geprallt und regungslos in den Auslauf geschlittert.
"Ich habe es von oben mitgekriegt. Unten haben sie mir gesagt, dass sie noch nicht wissen, ob er überlebt. Dann habe ich ziemlich geschluckt", erzählte ein sichtlich bedrückter Karl Geiger im ZDF.
Bundestrainer Stefan Horngacher sagte im ZDF: "Wichtig ist erst mal, dass es dem Daniel Andre Tande gut geht. Es war echt ein schlimmer Sturz."
Der norwegische Nationaltrainer Alexander Stöckl hatte von seinem Schützling noch einen "guten Sprung von der Kante mit viel Energie" gesehen. Eine solche Situation sei "immer schwierig", sagte der Österreicher im norwegischen Rundfunk NRK: "Wenn du siehst, wie ein Athlet Luft unter die Ski bekommt und sich zu drehen beginnt - dann kannst du nur noch das Beste hoffen."
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