Polen ist wegen eines positiven Corona-Tests von der Tournee ausgeschlossen worden. Nun bestätigt Polens Sportministerium, dass ein erneuter Test negativ ausgefallen ist.
Das Corona-Wirrwarr bei der Vierschanzentournee ist perfekt. Am Montag um 11:45 Uhr gaben die Organisatoren des Auftaktspringens in Oberstdorf den Ausschluss der gesamten polnischen Mannschaft bekannt. Nach dem positiven Coronatest ihres Teamkollegen Klemens Muranka dürfen auch die Favoriten Kamil Stoch und Dawid Kubacki nicht an den Start gehen.
"Wir bedauern diese Entscheidung sehr, doch zum Schutz aller anderen Athleten blieb dem Gesundheitsamt keine andere Wahl. Auf Beschluss der Behörde können wir das polnische Team nicht in Oberstdorf starten lassen", sagte Florian Stern, Generalsekretär beim Auftaktspringen in Oberstdorf.
Dritter Corona-Test soll klären
Am Montagabend bestätigte aber Polens Sportministerium, dass ein erneuter Test bei Muranka negativ ausgefallen ist. Sollte sich dies bei einem dritten Test bestätigen, wollen die Polen auf Wiederaufnahme ihrer sieben Springer in die Tournee drängen - sei es durch eine Wiederholung der Qualifikation oder durch zusätzliche Startplätze im Wettkampf am Dienstag (16.30 Uhr/ZDF). Die FIS teilte am späten Montagabend mit, dass Polen starten darf, falls eine dritte Corona-Testreihe durchweg negativ ausfällt.
Laut der Zeitung "Przeglad Sportowy" habe der positive Test bei Muranka, der am Sonntagabend bekannt wurde, eine nur geringe Viruslast angezeigt. Muranka, der symptomfrei war, ging sofort in die Isolation. Am Montagmorgen seien dann Mitarbeiter des Gesundheitsamtes im Teamhotel der Polen erschienen, um erneute Tests durchzuführen. Diese seien wie die vom Veranstalter bestätigten Testergebnisse am Sonntag negativ ausgefallen.
Die Qualifikation zum Vierschanzentournee-Auftakt hat ohne Polen stattgefunden. Nach einem positiven Corona-Test war die ganze Mannschaft aus dem Wettbewerb genommen worden.
Organisatoren fahren harte Linie
Laut Veranstalter zählen Murankas Teamkollegen zur "Kontaktgruppe 1. Das bedeutet: Sie hatten entweder über 15 Minuten lang direkten Kontakt von Angesicht zu Angesicht oder waren über 30 Minuten lang gemeinsam in einem geschlossenen Raum oder auch Fahrzeug."
Nach Rücksprache mit den örtlichen Gesundheitsbehörden fuhren die Organisatoren die harte Linie, die bislang bei Coronafällen im Weltcup verfolgt wurde - ein positiver Fall im Wettkampf-Umfeld bedeutet das Aus für das gesamte Team. Damit waren Titelverteidiger Kubacki und der zweimaligen Tourneesieger Stoch raus.
Die Qualifikation zum 1. Springen der Vierschanzentournee in Oberstdorf in voller Länge. Reporter: Stefan Bier, Moderation: Norbert König, Experte: Toni Innauer