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Duell bei Vierschanzentournee : Der deutsche "Ingenieur" gegen Japans "Pfeil"

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Dritter, Zweiter - und nun Erster? Karl Geiger will bei der Vierschanzentournee den deutschen Bann brechen. Glückt ihm im Duell mit Top-Konkurrent Ryoyu Kobayashi der große Wurf?

Karl Geiger und Ryoyu Kobayashi
Wollen sich einen sportlichen Wettkampf liefern: Karl Geiger (l.) und Ryoyu Kobayashi.
Quelle: imago/GEPA pictures

Karl Geiger hat sich in seiner Skisprung-Karriere alles hart erarbeiten müssen. Auch bei der Vierschanzentournee war sein Weg bislang von Rückschlägen gepflastert: Gleich dreimal verpasste er als 31. beim Auftaktspringen in seiner Heimat Oberstdorf hauchdünn den zweiten Durchgang.

Geiger stand jedoch immer wieder auf und kam stärker zurück: Vor zwei Jahren schaffte er es in der Gesamtwertung zum ersten Mal als Dritter aufs Podest. Im vergangenen Winter gewann der Oberstdorfer den Tournee-Start vor seiner Haustür und wurde am Ende der Tournee Gesamt-Zweiter hinter Kamil Stoch (Polen). Folgt nun endlich der langersehnte deutsche Gesamtsieg?

Skispringer Karl Geiger reist als Mitfavorit zur Vierschanzentournee. "Ich fühle mich bereit", sagte er. 20 Jahre nach Sven Hannawald will er die Tournee-Trophäe gewinnen.

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Daheim in Oberstdorf mit dem Gelben Trikot als Letzter oben auf der Schanze zu sitzen, ist natürlich ein Privileg. Ich will bei ber Tournee richtig angreifen.
Karl Geiger

Geiger im Angriffsmodus

Die Bedingungen für den ersten deutschen Triumph seit Sven Hannawald vor 20 Jahren scheinen in diesem Winter jedenfalls so gut wie nie. Schließlich geht Geiger mit dem Gelben Trikot des Gesamtweltcup-Spitzenreiters in den ersten Saisonhöhepunkt eines Olympia-Winters.

Vor dem Start der Vierschanzentournee spricht Horst Hüttel, sportlicher Leiter Skisprung, über Erwartungen und Chancen der DSV-Athleten rund um Mitfavorit Karl Geiger.

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Schicksalsschanze Bergisel

Er ist davon überzeugt, dass ein deutscher Tournee-Sieg nur eine Frage der Zeit ist. Passend zu seiner Arbeitsphilosophie hat der ausgebildete "Bachelor of Engineering" in der Saisonvorbereitung an seinen bisherigen Schwächen bei der Tournee gearbeitet.

Im Sommer trainierte das deutsche Team häufiger auf der Bergisel-Schanze in Innsbruck, weil die DSV-Adler ebendort in den vergangenen Jahren immer wieder Rückschläge im Kampf um den Tourneesieg hinnehmen mussten. Bei der letzten Tournee wurde Geiger in Innsbruck nur 16., im Jahr davor Achter. Damals büßte er damit alle Chancen im Kampf um den Gesamtsieg ein.

Kobayashi steckt Corona-Infektion weg

Wie es sich anfühlt, bei der Tournee zu triumphieren, weiß Geigers diesmal wohl härtester Konkurrent, Ryoyu Kobayashi. Der Japaner gewann die Tournee 2018/2019 in beeindruckender Manier mit Siegen in allen vier Springen.

Bei der Generalprobe zur diesjährigen Tournee standen Geiger und Kobayashi zuletzt in Engelberg jeweils einmal ganz oben, im Gesamtweltcup liegt der Japaner mit 496 Punkten auf Platz zwei hinter Geiger (594). Möglicherweise würde der 25 Jahre alte Flieger aus Fernost die Nummer 1 sein, wäre er nicht am zweiten Weltcup-Wochenende in Finnland Ende November positiv auf das Corona-Virus getestet worden.

"Ich durfte das Quarantäne-Hotel in Finnland für endlose Tage nicht verlassen", berichtet Kobayashi. Seiner Leistungsstärke tat das keinen Abbruch: Bei seinem Weltcup-Comeback in Klingenthal feierte er gleich wieder einen Sieg. "Ryoyu war zuletzt wirklich in einer Überform", sagt auch Karl Geiger.

Gegenseitiger Respekt

Der Respekt der beiden Duellanten voreinander könnte größer nicht sein, auch wenn sie komplett unterschiedliche Typen sind. Dort der deutsche Skisprung-Ingenieur, ein bodenständiger Familienvater, der sich in seinem Skispringer-Leben alles hart erarbeiten musste. Auf der anderen Seite der umschwärmte Social-Media-Posterboy, Liebhaber schneller Autos und ein Naturtalent in der Luft.

Auch der Sprungstil der beiden ist komplett unterschiedlich: Geiger lebt vor allem von seinem kraftvollen Absprung, Kobayashi schießt wie ein Pfeil vom Schanzentisch und nimmt in einer flacheren Flugkurve mehr Geschwindigkeit mit.

Die Statistik in Sachen Gelbes Trikot spricht jedenfalls nicht für Geiger: Fünfmal startete ein deutscher Skispringer bisher als Gesamtweltcup-Spitzenreiter in die Tournee, zum Gesamtsieg reichte es nie. Karl Geiger war allerdings schon immer einer, der Unmögliches möglich gemacht hat. Zum Beispiel mit seinem Gold bei der Skiflug-WM auf einer größten Schanzen der Welt. "Wer hätte gedacht, dass Kleinschanzen-Karle mal beim Fliegen ganz oben steht?", fragte Geiger danach grinsend. Mit harter Arbeit ist halt (fast) alles möglich.

Karl Geiger ist neuer Skiflug-Weltmeister: Nach vier Durchgängen in Planica machten 0,5 Punkte den Unterschied. Markus Eisenbichler als Dritter komplettierte den DSV-Triumph.

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