Die deutschen Adler müssen beim dritten Springen der Vierschanzentournee in Innsbruck einen Rückschlag hinnehmen. Den Sieg und die Gesamtführung holt sich der Pole Kamil Stoch.
Der Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee ist für Karl Geiger weit weg, der Podestplatz aber noch möglich. Ebenso für Markus Eisenbichler. Vorn liegt Innsbruck-Sieger Kamil Stoch.
Der Pole Kamil Stoch hat das Bergisel-Springen in Innsbruck gewonnen und ist bei der Vierschanzentournee plötzlich in der Rolle des Topfavoriten. Der 33-Jährige sprang 127,5 und 130 Meter und gewann vor Anze Lanisek aus Slowenien und seinem Landsmann Dawid Kubacki.
Dabei war das polnische Team in Oberstdorf wegen eines Corona-Falls noch kurzzeitig ausgeschlossen worden und kehrte erst nach 22 turbulenten Stunden und zwei weiteren Tests, die negativ ausfielen, zurück. Nun könnten sie wie 2017, 2018 (jeweils Stoch) und 2020 (Kubacki) schon wieder den Gesamtsieger stellen.
Geiger nur auf Platz 16
Einen deutlichen Rückschlag musste der Deutsche Karl Geiger hinnehmen, der nach 117 und 128,5 Metern nicht über Rang 16 hinauskam. Auch der bisher Führende Halvor Egner Granerud aus Norwegen (Rang 15) und Markus Eisenbichler (6.) blieben hinter den Erwartungen zurück.
Oberstdorf-Sieger Geiger fiel in der Gesamtwertung von Platz zwei auf vier zurück. Beim Finale am Mittwoch in Bischofshofen (16:30 Uhr live im ZDF) brauchen Geiger und Eisenbichler nun ein kleines Wunder für den ersten deutschen Gesamtsieg seit Sven Hannawald 2002.
Bergisel-Schanze bestraft jeden Fehler
Nach seinem deutlich besseren zweiten Versuch schlug sich Geiger auf den Helm und rief lautstark: "Warum nicht gleich?"
"Das kann passieren. Es hat nicht ganz funktioniert", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher zum missglückten ersten Versuch seines Schützlings. "Auf dieser Schanze wird das sofort bestraft. Wir geben natürlich nicht auf."
Die Schicksalsschanze am Bergisel beschäftigt die Adler des Deutschen Skiverbandes schon seit Jahren. Mehrere Stürze, der für die windanfällige Anlage typische Föhnsturm und chaotische Wettbewerbe bei der Tournee ließen schon häufig deutsche Träume platzen.
Hamann guter Zwölfter - Stoch mit Kurs auf Gesamtsieg
Aus der deutschen Mannschaft erlebte einzig Martin Hamann als Zwölfter einen guten Tag. Ex-Weltmeister Severin Freund, Pius Paschke und Constantin Schmid verpassten den Sprung in den zweiten Durchgang.
Für Stoch ist die Führung rein statistisch derweil schon mehr als die halbe Miete. Seit 1995/96 lagen von 25 nach Innsbruck führenden Springern 23 auch in der Endabrechnung vorne.
Bei den vergangenen 21 Auflagen verspielte nur der Norweger Tande (2016/17) seinen Vorsprung und wurde Dritter. "Kamil hat gezeigt, dass er der Chef im Ring ist", sagte BundestrainerHorngacher.
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