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Zum Tod von Mino Raiola : Der Fußball trauert um den Über-Vermittler

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Er war der wohl gewiefteste Spielervermittler - beliebt bei seinen Kunden, gefürchtet von manchem Klub. Am Samstag ist Mino Raiola gestorben.

Foto vom 02.09.2016: Der italienische Spielervermittler Mino Raiola nimmt in Nizza an einer Pressekonferenz teil.
Der "Kaiser der Fußballtransfers": Mino Raiola, hier bei einer Pressekonferenz im Jahr 2016 in Nizza.
Quelle: Olivier Anrigo/EPA/dpa

Mino Raiola ist tot. Der Fußball verliert einen seiner einflussreichsten Spielerberater - und einen äußerst streitbaren Charakter. Mino Raiola wurde gefürchtet und mehr als nur einmal beschimpft von verärgerten Fußball-Managern.

Raiola - vom Tellerwäscher zum Millionär

Streit und Konfrontation waren zwei Hauptmotive eines kurzen Lebens - und doch bietet die Karriere des berüchtigten Beraters auch einen fast schon romantischen Zug: Carmine Raiola, "König Midas" genannt, schaffte es im wahrsten Sinne des Wortes vom Tellerwäscher zum Millionär.

Am Samstag ist er nach langer Krankheit im Alter von 54 Jahren verstorben. Der internationale Fußball verliert einen seiner großen Strippenzieher. Dortmunds Torjäger Erling Haaland würdigte bei Instagram seinen Berater. "Der Beste", schrieb der Norweger zu einem Bild, das ihn gemeinsam mit dem Italiener zeigt. Dahinter setzte Haaland noch ein Herzchen.

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Falschmeldungen zum Tode Raiolas

Am Samstag war der Tod Raiolas offiziell bekannt gegeben worden. Am vergangenen Donnerstag hatten Falschmeldungen um den seinen Tod für viel Aufregung gesorgt, zu diesem Zeitpunkt kämpfte Raiola im Mailänder Krankenhaus San Raffaele noch um sein Leben.

Der Fußball verliert den Kaiser der Fußballtransfers, einen der mächtigsten reichsten und umstrittensten Fußballmanager der Welt.
"Corriere della Sera"

In Italien, Spanien, Deutschland, England, in Skandinavien und anderen Teilen der Welt war die Aufregung groß, es ging eben nicht um irgendeinen Spieler-Vermittler. Raiola war der wohl Umstrittenste, aber ziemlich sicher auch der Erfolgreichste seiner Zunft.

Alles begann in einer Pizzeria

Und mit seiner Meinung hielt er nicht hinterm Berg. "Pep, der Trainer, ist fantastisch. Als Mensch ist er eine absolute Null. Er ist ein Feigling, ein Hund", sagte Raiola einmal über keinen Geringeren als Pep Guardiola.

Begonnen hatte alles in einer Pizzeria vor den Toren Amsterdams. Aus Süditalien waren die Eltern 1968 in die Niederlande ausgewandert, als Raiola gerade ein Jahr alt war. In Haarlem betrieben sie dann ein Restaurant, und der Sohn half mit, er putzte, spülte Teller, brachte das Essen.

Raiola lernt Fremdsprachen

Viel später wurde Raiola, der Spielerberater, daher auch "il pizzaiolo" genannt, der Pizzabäcker. Am Ofen hat er nach eigener Aussage selbst aber nie gestanden. Stattdessen hatte er schon als junger Erwachsener ein Auge auf die Finanzen des Geschäfts, studierte zudem ein paar Semester Jura und lernte zahlreiche Fremdsprachen - Raiola bereitete seinen Aufstieg vor, und die Pizzeria wurde zur Startrampe.

Raiola knüpfte früh die ersten Kontakte in das Business, in dem er später Millionen verdienen sollte. Der kleine HFC Haarlem ernannte ihn Anfang der 1990er-Jahre zum Sportdirektor, als Agent war er wenig später an seinem ersten Transfer beteiligt: Der niederländische Nationalspieler Bryan Roy wechselte von Ajax Amsterdam nach Foggia.

Raiolas prominente Kunden

Es war ein vergleichsweise beschaulicher Auftakt. Denn in den folgenden Jahrzehnten legten Ausnahmespieler wie Haaland, Zlatan Ibrahimovic, Paul Pogba und Gianluigi Donnarumma ihre millionenschweren Karrieren in Raiolas Hände.

Die Spieler bewunderten seine Geschäftstaktiken, die Klubs fürchteten sie. Sir Alex Ferguson etwa, legendärer Boss von Manchester United, bezeichnete Raiola einmal als "Scheißkerl" - weil er Pogba zu einem ablösefreien Wechsel zu Juventus Turin überzeugt hatte.

Auch in Dortmund eckte Raiola an, als es um den Haaland-Transfer ging. BVB-Sportdirektor Michael Zorc müsse ihn am Ende "wirklich gehasst haben", sagte Raiola einmal bei "Sport1", und das habe einen Grund: "Ich bin bereit, für meine Spieler in den Krieg zu ziehen. Ich bin bereit, alles für sie zu machen. So wie für meine Söhne."

Quelle: SID

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