Wahlen zum Sportler des Jahres im ZDF

    Sportler des Jahres im Zweiten:Volles Haus bei ZDF-Gala

    von Susanne Rohlfing
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    Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie werden Deutschlands Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres am Sonntag in Baden Baden wieder in gewohntem Ambiente gekürt.

    Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne auf der Bühne bei der Gala zum Sportler des Jahres 2021.
    Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne auf der Bühne bei der Gala zum Sportler des Jahres im vergangenen Jahr. (Archivbild)
    Quelle: ZDF

    Es ist, als sei der deutsche Spitzensport nach den schwierigen Pandemiejahren 2020 und 2021 in diesem Jahr mit ganz viel Verve aus dem Dornröschenschlaf erwacht: Olympische Winterspiele und Paralympische Winterspiele in Peking, eine Multi-Heim-Europameisterschaft in München, der Frauenfußball wach geküsst mit EM-Silber in England, der Vereinsfußball groß aufgemerkt mit dem Sieg der Frankfurter im Finale der Europa-League - und dazu eine Weltmeisterschaft nach der anderen mit zum Teil herausragenden Erfolgen.

    Prallgefülltes Sportjahr

    Das Resultat: Die Vorschlagsliste mit den Kandidatinnen und Kandidaten für die Kür zu Deutschlands Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres war diesmal so lang wie nie. Die Sportjournalistinnen und -journalisten des Landes hatten reichlich Auswahl, die einzige Vorgabe des Veranstalters Internationale Sportkorrespondenz (ISK) lautete: "Wer es aufs Podium nach Baden-Baden schafft, muss Außergewöhnliches geleistet haben."
    Die Sieger werden am Sonntag im Bénazetsaal des Kurhauses der Schwarzwaldmetropole gekürt, das ZDF zeigt die von Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne moderierte Gala ab 22.15 Uhr (Livestream). Die 76. Auflage der traditionsreichen Sportlerehrung findet dabei wieder vor rund 500 geladenen Gästen statt. Abendgarderobe, roter Teppich, das volle Programm also, nachdem 2020 eine reine Studio-Veranstaltung mit 27 Gästen und im vergangenen Jahr eine deutlich kleinere Gala mit 250 Teilnehmern hatten reichen müssen.

    Fußballerinnen und Gold-Sprinterinnen mit guten Karten

    Und wer wird es nun? Das ist natürlich geheim, bis die entsprechenden Kärtchen von Müller-Hohenstein und Cerne aus ihren Umschlägen gezogen werden. Aber ein bisschen Stochern im Märchenwald ist durchaus erlaubt. Bei den Mannschaften dürften neben den deutschen Fußballerinnen und den Frankfurter Europacup-Helden vor allem die EM-Gold-Sprinterinnen um Gina Lückenkemper mit Staffel-Bronze bei der WM und ihrem fulminanten Sieg bei der EM gute Chancen haben.
    Aber auch die Vorjahres-Siegerinnen, der Bahnradvierer der Frauen, hat mit EM-Gold wieder ein Wörtchen mitzureden. Und dann sind da natürlich die Olympiasieger: Das Bob-Team Friedrich mit Peking-Gold im Zweier und Vierer zum Beispiel, oder die Rodel-Doppelsitzer Arlt/Wendl.

    Mihambo mit in der Verlosung

    Auch bei den Sportlerinnen liegt die Vorjahressiegerin, die auch die Vor-Vor- und Vor-Vor-Vorjahressiegerin ist, wieder gut im Rennen: Weitspringerin Malaika Mihambo rettete bei der WM die deutsche Leichtathletik-Ehre und holte den einzigen Titel. Diesmal konkurriert sie allerdings mit Olympiasiegerinnen, etwa mit Rodlerin Natalie Geisenberger, die in Peking mit nun sechs olympischen Goldmedaillen zu Deutschlands erfolgreichster Winterolympionikin aufstieg.
    Siege feierten in China auch Skeleton-Pilotin Hannah Neise und Biathletin Denise Herrmann. In die Kategorie "außergewöhnliche Leistung" fallen zudem die EM-Siege von Sprinterin Gina Lückenkemper und 5000-Meter-Läuferin Konstanze Klosterhalfen.

    Kombinierer Vinzenz Geiger mit spektakulärstem Sieg

    Bei den Männern war der Olympiasieg von Kombinierer Vinzenz Geiger wohl der spektakulärste: Mit 1:26 Minuten Rückstand nach dem Springen war er in die Loipe gegangen - und setzte sich am Ende tatsächlich an die Spitze. Überaus überraschend war Gold für Christopher Grotheer, es war der erste Olympiasieg für einen deutschen Skeletoni. Ebenfalls Gold holte sich Rodler Johannes Ludwig. Mitreißend waren noch der WM-Sieg von Einer-Ruderer Oliver Zeidler und der EM-Sieg von Zehnkämpfer Niklas Kaul.
    Es ist gewählt. Die Abendroben liegen bereit. Termine zur Maniküre und beim Friseur sind gemacht. Am Sonntagabend wird das Geheimnis gelüftet, und dann wird gefeiert - bevor es in die nächste Saison voller sportlicher Höhepunkte geht. Paris 2024 ist nicht mehr weit, dann werden neue Olympiasieger und damit auch künftige Sportlerinnen und Sportler des Jahres gekürt
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