Alexander Zverev hat sich nach seinem Wutausbruch beim Turnier in Acapulco reumütig gezeigt. Er sei von sich selbst enttäuscht, schrieb der Tennisspieler bei Instagram.
Mit einem Tag Verspätung zeigt sich Alexander Zverev reuig - doch der Imageschaden ist enorm: Mit einem Ausraster beim Tennis-Turnier in Acapulco hat er nicht nur seine Chancen auf die Titelverteidigung zerstört, sondern mal wieder für negative Schlagzeilen gesorgt. Auf Instagram zeigte er sich nun von sich selbst "enttäuscht".
Zverev: Entschuldigung auf Instagram
"Es ist schwer in Worte zu fassen, wie sehr ich mein Verhalten während und nach dem gestrigen Doppel bereue", schrieb er. "Ich habe mich privat beim Stuhlschiedsrichter entschuldigt, weil mein Ausbruch ihm gegenüber falsch und inakzeptabel war, und ich bin nur von mir selbst enttäuscht."
Er wolle nun die Lehren aus dem Vorfall ziehen. "Ich werde die kommenden Tage nutzen, um über meine Taten nachzudenken und wie ich sicherstellen kann, dass so etwas nicht wieder vorkommt."
Auf den Schiedsrichterstuhl eingeschlagen
Zverev hatte am Dienstag nach einer Niederlage im Doppel mehrmals mit seinem Tennisschläger gegen den Schiedsrichterstuhl eingeschlagen, auf dem der Unparteiische noch saß. Einmal traf der 24-Jährige dabei beinahe den Fuß des Referees, den er kurz zuvor nach einer umstrittenen Entscheidung mehrmals lautstark beleidigt hatte.
Die Herren-Organisation ATP reagierte sofort und schloss Zverev wegen "unsportlichen Verhaltens" vom weiteren Turnierverlauf aus. Peter Gojowczyk zog daher kampflos ins Viertelfinale ein.
Zu ausgelaugt nach Marathon-Match?
Nur wenige Stunden, nachdem sich Zverev mit seinem spektakulären Erstrundensieg um 4:55 Uhr morgens in die Geschichtsbücher des Tennis gespielt hatte, sorgte er damit für ein unrühmliches Kapitel. Wahrscheinlich wäre es angesichts der Strapazen - noch nie war ein Spiel auf der ATP Tour später zu Ende gegangen - klüger gewesen, auf einen Start im Doppel zu verzichten.
- Zverev gewinnt nach historischer Nachtschicht
Alexander Zverev verwandelt in Acapulco den Matchball gegen Jenson Brooksby erst um kurz vor 5 Uhr Ortszeit. Später ist auf der ATP-Tour noch nie ein Match zu Ende gegangen.
Doch Zverev spielte und verlor mit Marcelo Melo aus Brasilien erst gegen den Briten Lloyd Glasspool und den Finnen Harri Heliovaara - und danach völlig die Fassung. Dass er nach dem Ausraster seinen demolierten Schläger einem Fan schenkte, dürfte Zverev nur bei diesem Anhänger ein paar Sympathiepunkte gebracht haben.
Hordorff stellt sich vor Zverev
International wird Zverev ohnehin kritisch gesehen, laufen doch nach wie vor Ermittlungen der ATP gegen ihn wegen noch unbewiesener Gewaltvorwürfe seiner Ex-Freundin Olga Scharypowa.
Etwas aufbauender Zuspruch kam von Dirk Hordorff. Der Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes bewertete die Disqualifikation als durchaus streng. "Ich will sie nicht anzweifeln, aber da sind viele Spieler schon weniger hart bestraft worden", sagte er.
- Zverev, Mihambo und Bahnrad-Vierer gewinnen
Die Olympiasieger Alexander Zverev (Tennis), Malaika Mihambo (Weitsprung) und der Bahnrad-Vierer der Frauen sind die Sportlerinnen und Sportler des Jahres 2021.
Generell würden Spieler mit "Ecken und Kanten" und "ein wenig Rebellentum" dem Tennis guttun. "Es gibt Regeln des Tennis und auch des Anstands, und da muss er sich als Profi im Zaum halten", sagte der langjährige Funktionär: "Aber ich werde auch nicht den Stab über ihn brechen."