Zum Auftakt beim ATP-Saisonfinale liefert sich Alexander Zverev mit Lokalmatador Matteo Berrettini ein enges Match. Doch dann muss der Italiener verletzt aufgeben.
Erst trotzte Alexander Zverev dem Turiner Tollhaus, dann musste er Trost spenden. Der Tennis-Olympiasieger lieferte sich im Auftaktmatch des ATP-Saisonfinale in Italien gegen Matteo Berrettini ein Match auf Augenhöhe, ehe der vom heimischen Publikum lautstark angefeuerte Lokalmatador im zweiten Satz verletzt aufgeben musste.
Zverev führte mit 7:6 (9:7), 1:0, ehe der Wimbledonfinalist aufgeben musste - mit einer herzlichen Umarmung tröstete Zverev den emotionalen Berrettini. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er spielt zu Hause, das ist das schlimmste Gefühl, das du haben kannst", sagte Zverev:
Im Duell zweier bärenstarker Aufschläger kam der Hamburger im ersten Satz zu gleich vier Breakmöglichkeiten - ließ aber alle ungenutzt. Mit lauten "Matteo, Matteo"-Chören feuerten die 7.000 Fans ihren Lokalmatadoren an. Die hitzige Atmosphäre hatte Zverev schon erwartet, doch das machte der deutschen Nummer eins gar nichts aus. "Ich bin ja immer ein Fan davon, wenn es laut und energisch im Stadion ist", sagte Zverev vor dem Match: "Auch wenn die Leute gegen mich sind."
Zverev rettet sich in Tiebreak
Zunächst hatte Zverev gegen den oft zu hektischen Berrettini in längeren Ballwechseln deutliche Vorteile. Doch der Italiener kam mit seiner peitschenden Vorhand immer besser in die Partie.
Mit zwei abgewehrten Satzbällen rettete sich Zverev in den Tiebreak und nutzte dort die kleinen Schwächen seines Gegners zum Satzgewinn.
Berrettini gibt verletzt auf
Kurz darauf nahm das Unheil für Berrettini seinen Lauf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ließ er seinen Schläger fallen und rief den Physiotherapeuten. Er ließ sich an den seitlichen Bauchmuskeln behandeln, musste aber dann unter dem aufmunternden Applaus seiner Landsleute schließlich aufgeben.
Zverev, der das Saisonfinale der acht Jahresbesten 2018 gewonnen hatte, setzte sich mit Titelverteidiger Daniil Medwedew an die Spitze der Roten Gruppe. Der US-Open-Champion aus Russland, am Dienstag nächster Gegner der deutschen Nummer eins, hatte den polnischen Außenseiter Hubert Hurkacz 6:7 (5:7), 6:3, 6:4 besiegt. Die beiden besten Spieler der zwei Vorrundengruppen qualifizieren sich für das Halbfinale.