Tennis: Trauer um Trainer-Legende Nick Bollettieri

    Trainer-Legende mit 91 gestorben:Tennis-Welt trauert um Nick Bollettieri

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    Seine Methoden waren nicht unumstritten, trotzdem hat Nick Bollettieri als Trainer zahlreiche Tennis-Stars geformt. Nun ist der US-Amerikaner mit 91 Jahren gestorben.

    10.03.2018, Palm Desert, USA: Nick Bollettieri bei den Indian Wells
    Nick Bollettieri betreute als Tennis-Trainer zahlreiche Weltklassespieler- und Spielerinnen.
    Quelle: IMAGO

    Er machte Tommy Haas zur Nummer zwei der Welt und Andre Agassi zum Wimbledonsieger, er war der Lehrmeister der Tennis-Weltstars und wurde selbst zu einer Legende. Braungebrannt, drahtig und unnachgiebig stand Nick Bollettieri bis ins hohe Alter auf dem Platz seiner Akademie in Bradenton/Florida. Dort, wo er einigen der ganz Großen den Weg in die Weltspitze gewiesen hat. Am zweiten Advent ist der Sohn italienischer Einwanderer mit 91 Jahren gestorben.
    "So viele Erinnerungen, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll", schrieb Tommy Haas bei Instagram: "Danke für deine Zeit, dein Wissen, deine Hingabe, deine Expertise, deinen Willen und dein persönliches Interesse an meiner Karriere. Du warst ein Träumer und ein Macher, ein Pionier in unserem Sport, du warst einzigartig."
    Instagram-Post von Tommy Haas
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    Auch Becker wurde von Bollettieri betreut

    Schon vor einigen Wochen hatte Bollettieris Tochter mitgeteilt, ihr Vater sei kurz vor dem Wechsel "an den nächsten Ort". Die Liste von Bollettieris Schützlingen war lang und prominent: Andre Agassi, Monica Seles, Maria Scharapowa, Jim Courier, Anna Kurnikowa. Auch Boris Becker betreute der Coach anderthalb Jahre lang zwischen 1993 und 1995.
    Die frühere Wimbledonfinalistin Sabine Lisicki schrieb bei Twitter, Bollettieri habe vielen Kindern einen Platz gegeben, um an ihrem Traum zu arbeiten. "Ich hatte das Glück, eines von ihnen zu sein", so Lisicki.
    Tweet von Sabine Lisicki
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    Hartes Training als Erfolgsrezept

    Bollettieri hatte seine Akademie 1978 in Bradenton gegründet und galt zeitlebens auch als PR-Profi, der sich zu vermarkten wusste. "Tennis wäre ohne Nicks Einfluss nicht dort, wo es heute ist", würdigte Jimmy Arias, der Tennisdirektor der IMG Academy Bollettieri, am Montag in einer Mitteilung.
    Als Rezept für den späteren Erfolg seiner Schützlinge, von denen viele bereits im Kindesalter bei ihm trainierten, galt das harte Training. Dies brachte Bollettieri, der selbst großen Wert auf seine persönliche Fitness legte, auch viel Kritik ein.

    Agassi hat keine guten Erinnerungen

    Das Verhältnis zu Agassi zerbrach trotz dessen Erfolgen. Der mit Steffi Graf verheiratete Agassi beschrieb die Akademie in seiner Autobiografie als "besseres Gefangenenlager". "Wie die meisten Gefangenen verbringen wir unsere Zeit mit schlafen und arbeiten, und unser Steinbruch ist der Tennisplatz."
    Haas blieben dagegen andere Erinnerungen an den einstigen Soldaten Bollettieri im Gedächtnis. Liebenswert-ironisch schrieb der Wahl-Amerikaner, er werde vermissen, wie Bollettieri seine Sonnenbräune, seine weißen Zähne und sein Körperfett gezeigt habe. "Nochmal danke für alles. Ruhe in Frieden Nickiiiii."
    Quelle: dpa, SID
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