Die deutschen Tennisprofis haben erstmals seit 14 Jahren das Halbfinale im Davis Cup erreicht. Die Auswahl bezwang im Viertelfinale von Innsbruck Großbritannien mit 2:1.
Den entscheidenden Punkt für den Einzug ins Davis-Cup-Halbfinale machten Kevin Krawietz und Tim Pütz im Doppel mit einem 7:6 (12:10), 7:6 (7:5) gegen Joe Salisbury/Neal Skupski. Dabei holten sie im Tiebreak des zweiten Satzes einen 0:5-Rückstand auf. Jan-Lennard Struff (ATP-51.) hatte zuvor mit einer bärenstarken Leistung gegen den Weltranglisten-Zwölften Cameron Norrie mit 7:6 (8:6), 3:6, 6:2 durchgesetzt und damit die Entscheidung im Doppel erzwungen.
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Halbfinalgegner am Samstag (13.00 Uhr) in Madrid ist entweder die russische Mannschaft oder Schweden. Das Endspiel in der spanischen Hauptstadt findet am Sonntag statt. Deutschland hat den wichtigsten Teamwettbewerb im Männer-Tennis bisher dreimal gewonnen (1988, 1989, 1993), vor zwei Jahren in Madrid waren die Briten im Viertelfinale noch zu stark gewesen.
Gojowczyk nervös
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Zum Auftakt hatte Peter Gojowczyk, der als Ersatz für Dominik Koepfer erstmals seit sieben Jahren wieder für Deutschland zum Einsatz kam, in nur 55 Minuten 2:6, 1:6 gegen Daniel Evans verloren und den Druck auf Struff extrem erhöht. Kapitän Michael Kohlmann vertraute unter anderem auf Gojowczyk, da dieser eine positive Bilanz (2:0) gegen Evans aufwies - die beiden bisherigen Duelle fanden jedoch schon 2013 und 2016 auf Challenger-Ebene statt.
Am Dienstag agierte Gojowczyk aber viel zu nervös und fehlerhaft. Er fand keinen Rhythmus und konnte die Verkrampfung, die sich auch in sieben Doppelfehlern niederschlug, nie richtig lösen. Ganz anders ging Struff zu Werke, der Warsteiner war hellwach und aggressiv. Doch nach 1:4-Rückstand kam Norrie, der eine hervorragende Saison zuletzt mit dem Masters-Titel in Indian Wells gekrönt hatte, mit Struffs Aufschlag besser zurecht und retournierte stärker.
Struff liefert starke Leistung ab
Struff lieferte dem Briten aber ein starkes Match auf Augenhöhe und wehrte im Tiebreak zwei Satzbälle ab. Die Partie blieb hart umkämpft, als etwas stabilerer Spieler erzwang Norrie den dritten Satz. Doch Struff ging weiter volles Risiko, suchte seine Chancen und wurde mit dem vorentscheidenden Break zum 4:2 belohnt.