Nach der Niederlage von Oscar Otte steht erstmals seit 38 Jahren kein deutscher Mann in der 2. Runde der US Open. Bei den Frauen rettete Jule Niemeier die Bilanz.
Otte, im Vorjahr noch im Achtelfinale, verlor in der Nacht zu Mittwoch gegen den an Nummer Acht gesetzten Polen Hubert Hurkacz 4:6, 2:6, 4:6. Damit steht erstmals seit 38 Jahren kein männlicher Profi in der zweiten Runde des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres.
Bilanz beunruhigt Otte nicht
"Es ist natürlich blöd, dass es bei allen nicht gereicht hat", sagte Otte, dem im ersten Match nach seiner Knie-OP noch sichtlich der Rhythmus gefehlt hatte. Und wenn dann auch noch Olympiasieger Alexander Zverev wegen eines Trainingsrückstands nicht dabei ist, "kann es schon mal blöd laufen. Das ist aber nichts, was man zu hoch hängen sollte", ergänzte der Kölner. Generell sei das deutsche Herrentennis "auf einem guten Weg".
Vor Otte, der als Weltranglisten-41. nach der Startabsage von Zverev als deutsche Nummer eins ins Turnier gegangen war, hatten auch Peter Gojowczyk gegen den Dänen Holger Rune (2:6, 4:6, 6:7), Maximilian Marterer gegen den Kroaten Marin Cilic (3:6, 2:6, 5:7) und Daniel Altmaier in einem Fünfsatzkrimi gegen den Italiener Jannik Sinner (7:5, 2:6, 1:6, 6:3, 1:6) ihre Auftaktspiele verloren.
Niemeier: "Extrem schwierige Auslosung"
Bei den Frauen erreichte einzig Jule Niemeier durch einen überzeugenden 7:6 (7:3), 6:4-Sieg gegen Sofia Kenin aus den USA die zweite Runde. "Dass alle anderen verloren haben, ist keine Schande", meinte Wimbledon-Viertelfinalistin Niemeier und erklärte das mit der "extrem schwierigen Auslosung".
In der zweiten Runde trifft die Dortmunderin am Donnerstag auf die Kasachin Julia Putinzewa. Es belaste sie "auf keinen Fall", jetzt einzige verbliebene deutsche Teilnehmerin zu sein, betonte Niemeier: "Ich habe in Wimbledon gemerkt, dass es mir extrem Spaß macht, auf der großen Bühne und gegen große Namen zu spielen. Das schüchtert mich nicht ein - und das ist extrem wichtig."
Petkovics Abschied von der großen Bühne
Andrea Petkovic unterlag in ihrem letzten Grand-Slam-Spiel gegen die Schweizer Olympiasiegerin Belinda Bencic mit 2:6, 6:4, 4:6, Laura Siegemund verlor gegen die Rumänin Sorana Cirstea 4:6, 4:6. Wimbledon-Halbfinalistin Tatjana Maria hatte schon am Montag gegen Maria Sakkari (Griechenland) eine Dreisatzniederlage kassiert.