Verwarnungen, Punktabzug, Abschüsse: Nick Kyrgios und Stefanos Tsitsipas liefern sich in Wimbledon ein Match am Rande des Eklats - mit dem besseren Ende für den Australier.
Nick Kyrgios hat den an Nummer vier gesetzten Stefanos Tsitsipas in einem hoch emotionalen Duell mit reichlich Streit aus dem Wimbledon-Turnier geworfen. Der Australier bezwang seinen früheren Doppelpartner aus Griechenland mit 6:7 (2:7), 6:4, 6:3, 7:6 (9:7) und erreichte beim Rasen-Klassiker erstmals seit 2016 das Achtelfinale.
Kyrgios und Tsitsipas in Abneigung verbunden
In den ersten drei Sätzen wandelten die beiden in tiefer Abneigung verbundenen Profis am Rande des Eklats. Im vierten Satz stand dann das Tennis im Blickpunkt - mit krachenden Assen und spektakulären Vorhand-Winnern auf beiden Seiten. "Fühlt Ihr Euch nicht unterhalten", fragte der offizielle Twitter-Account des Wimbledon-Turniers während der Partie die Fans.
Der 27 Jahre alte Kyrgios, der in der Tennis-Szene als Bad Boy gilt, war von Beginn an völlig außer sich, schimpfte über die Linienrichter und schrie über den Platz. Dann kam es zu der Szene, die ihn endgültig explodieren ließ.
Kyrgios fordert Disqualifikation
Nach einem Unterarmaufschlag schlug Tsitsipas den Ball frustriert ins Publikum - und bekam dafür eine Verwarnung. Doch Kyrgios forderte mehr und erinnerte an die US Open 2020, als Novak Djokovic disqualifiziert wurde, weil er eine Linienrichterin mit einem Ball getroffen hatte.
"Bist du dumm?", fragte Kyrgios provozierend den Schiedsrichter und ließ sogar den Oberschiedsrichter kommen. "Du bist eine Schande, du änderst die Regeln, wie du willst."
Auch Tsitsipas verliert die Nerven
Tsitsipas reagierte wütend und drosch in der Folge einige Bälle hart auf Kyrgios' Körper, als der am Netz stand. Nachdem der Grieche erneut einen Ball an die Anzeigetafel donnerte, bekam Tsitsipas eine Punktstrafe. Auf der Gegenseite verbeugte sich Kyrgios nach einem Netzroller anstatt sich wie üblich zu entschuldigen.
"Es gab noch kein Match, in dem er sich so verhalten hat. Er piesackt die Leute ununterbrochen. Wahrscheinlich wurde er als Kind auch gepiesackt", sagte Tsitsipas nach der Partie. Kyrgios" Verhalten sei nicht zu akzeptieren, so der Grieche: "Irgendwer muss sich mit ihm hinsetzen und reden."
Kyrgios wiederum wollte beim Siegerinterview von den zahlreichen Vorkommnissen im Match nichts mehr wissen: "Egal, was auf dem Platz passiert ist, ich liebe ihn. Ich bin mit seinem Bruder gut befreundet", sagte der 27-Jährige.
- Kyrgios-Match gegen Murray kurz vor Abbruch
Nick Kyrgios benimmt sich beim Tennis-Turnier in Stuttgart kräftig daneben und sorgt fast für einen Matchabbruch. Anschließend beklagt der Australier eine rassistische Beleidigung.
Kyrgios sorgt immer wieder für Schlagzeilen
Der Australier, der nach einem Ausraster von der ATP einst bestraft wurde und monatelang unter Bewährung spielte, hatte im Turnierverlauf zuvor schon für Aufsehen gesorgt.
In seiner ersten Runde verlor er die Beherrschung und spuckte in die Richtung eines Zuschauers, der ihn angeblich beleidigt hatte. Auch sein Match beim Wimbledon-Vorbereitungsturnier in Stuttgart stand zuletzt kurz vor dem Abbruch.