Beim FC Bayern wird es mindestens noch zwei Jahre "müllern": Thomas Müller hat seinen Vertrag um eine weitere Saison bis zum Sommer 2024 verlängert.
Thomas Müller trägt ein Trikot von 1995 und sitzt auf einem Bett mit rot-weißer Bettwäsche. An der Wand hängen alte Poster und ein Schal mit dem Vereinslogo. Alles wie früher in seinem Kinderzimmer.
Der FC Bayern, so soll es das Bild in den sozialen Medien aussagen, ist Müllers Leben - und das wird es auch in Zukunft sein. "Thomas Müller bleibt daheim", twitterte der FCB stolz und versah die Nachricht mit zwei Herzen.
Was machen Lewandowski, Neuer, Gnabry?
Nach wochenlangen Diskussionen und einiger Unruhe hat das Bayern-Idol Müller als erster der umworbenen Führungsspieler seinen 2023 auslaufenden Vertrag vorzeitig bis 2024 verlängert.
Für die Bayern kam die Nachricht zur richtigen Zeit. Denn Müllers Unterschrift könnte die Initialzündung für die Unentschlossenen Robert Lewandowski, Manuel Neuer und Serge Gnabry sein, deren Zukunft weiter offen ist.
Müller - Bayerns Urgestein
Die Freude über den Coup war bei den zuletzt in die Kritik geratenen Bossen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic groß. "Thomas ist ein erfolgshungriger Führungsspieler, er ist ein Vorbild auf dem Platz und neben dem Platz und verkörpert den FC Bayern, wie es besser nicht geht", würdigte Sportvorstand Salihamidzic das Münchner Urgestein.
Für Vorstandschef Kahn ist Müller "eine Identifikationsfigur, die das Wappen unseres Klubs im Herzen trägt. Er ist einer, der Führung übernimmt, außerdem ist er mit seiner Art in der Kabine ein wichtiger Charakter".
Er sei "der perfekte Bayern-Profi", lobte Präsident Herbert Hainer: "In Bayern geboren, aber weltweit geliebt."
Oliver Kahn (FC Bayern) nach dem Bayern-Sieg gegen Union im sportstudio-Interview mit Thomas Skulski.
Müller, seit 2008 Profi und schon seit 2000 im Klub, gewann in dieser Saison seine elfte deutsche Meisterschaft mit den Bayern. Insgesamt bestritt er 624 Pflichtspiele für den Rekordmeister.
Nagelsmann fordert "frischen Wind"
In der Planung der Bayern ist Müllers Vertragsverlängerung ein wichtiger Baustein - aber auch nur der Anfang. Trainer Julian Nagelsmann hatte erst am Wochenende nach dem 1:3 in Mainz "frischen Wind" für die Münchner gefordert. Man sei an einem Punkt, "an dem wir etwas verändern müssen", forderte Nagelsmann ungewohnt offen.
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Doch was genau im Sommer beim FC Bayern passieren wird, ist größtenteils unklar. Mit Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui von Ajax Amsterdam sollen die Münchner Einigung erzielt haben. Bei Kapitän Neuer deutet vieles auf eine Vertragsverlängerung über 2023 hinaus hin.
Dagegen scheinen die Fronten in den Verhandlungen mit Torjäger Lewandowski und mit Gnabry verhärtet. Niklas Süle und Corentin Tolisso sind feststehende Abgänge. Immerhin bleibt Müller.
- Das komplizierte Münchner Monopoly
Den FC Bayern begleiten die Fragen um Lewandowski und Kollegen auch zum Champions-League-Viertelfinale beim FC Villarreal. Trainer Nagelsmann gibt Einblicke in die Kaderplanung.