Ohne die Top-Spieler Sander Sagosen und Hendrik Pekeler war für den THW Kiel im Champions-League-Halbfinale gegen den FC Barcelona nicht zu holen. Die Spanier siegten mit 34:30.
Aus der Traum: Trotz einer kämpferisch starken Vorstellung hat der THW Kiel das Endspiel in der Champions League verpasst und muss somit weiter auf den fünften Triumph nach 2007, 2010, 2012 und 2020 warten. Der deutsche Rekordmeister unterlag im Halbfinale vor 19.750 Zuschauern in Köln gegen Titelverteidiger und Rekordsieger FC Barcelona mit 30:34 (18:19).
Im Spiel um Platz drei trifft der THW am Sonntag auf Ungarns Topklub Telekom Veszprem, der im anderen Halbfinale gegen Vive Kielce mit 35:37 (18:16) unterlag.
THW-Chef Szilahgyi vor dem Champions-League-Halbfinale gegen den FC Barcelona über die Personalnot der Kieler und die Gedankenspiele einer Verkleinerung der Handball-Bundesliga.
Sagosen und Pekeler fehlen an allen Ecken und Enden
In der Neuauflage des gewonnenen Endspiels von 2020 konnten die Kieler den Ausfall von Superstar Sander Sagosen und Abwehrchef Hendrik Pekeler zunächst kompensieren. Doch mit zunehmender Spielzeit machte sich die Abstinenz der verletzten Schlüsselspieler immer mehr bemerkbar. "Ich will keine Ausreden suchen, aber natürlich haben sie uns gefehlt", sagte Kapitän Domagoj Duvnjak.
Die Abwehr konnte die starke Offensive der Katalanen zwar nicht immer in Schach halten, doch im Angriff wurde mit Erfolg oft der Abschluss über den Kreis gesucht. Patrick Wiencek war mit sieben Toren bester Werfer des Teams von Trainer Jicha, der als Spieler sowohl mit dem THW als auch mit Barça die wichtigste Trophäe im Vereinshandball gewonnen hat.
Nach der Pause zieht Barca davon
Mit zunehmender Spielzeit zündeten dann auch die Rückraumspieler - allen voran Harald Reinkind. Der Norweger brachte es am Ende auf sechs Treffer. So hielt der THW die Partie gegen den zehnmaligen Cup-Gewinner in der ersten Halbzeit stets offen.
Nach dem Wechsel zogen die Katalanen beim 23:20 jedoch erstmals auf drei Tore davon und diktierten fortan die Partie. Zwar stemmte sich der THW mit Herz und Leidenschaft gegen die drohende Niederlage, konnte diese aber nicht abwenden. Bester Schütze für den spanischen Serienmeister war Aleix Gómez mit zwölf Toren.
"Ich bin natürlich enttäuscht, aber auch stolz auf meine Jungs. Wenn du gegen Barça gewinnen willst, musst du eine perfekte Leistung zeigen. Das ist uns heute nicht gelungen", sagte THW-Trainer Filip Jicha.
Wolff mit Kielce im Endspiel
Großen Jubel gab es zuvor bei Nationaltorwart Andreas Wolff nach dem Einzug ins Endspiel mit Kielce. Zwar konnte sich der 31-Jährige beim Torfestival gegen Veszprem nur selten auszeichnen, doch am Ende überwog die Freude über den Sieg. "Ich bin sehr, sehr glücklich. Wir haben viel Herz und Charakter gezeigt und eine unglaubliche Moral bewiesen", sagte Wolff.