WM-Organisationskomitee in Katar: Drei tote Bauarbeiter

    Bei Arbeit an Stadien:WM-Komitee in Katar: Drei tote Bauarbeiter

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    Das Organisationskomitee in Katar überrascht mit einer Meldung: Auf den Baustellen zur WM 2022 seien in den vergangenen Jahren drei Arbeiter ums Leben gekommen.

    Arbeit in einem der WM-Stadien in Katar.
    Bauarbeiter in einem der WM-Stadien in Katar (Archivbild).
    Quelle: Hassan Ammar/AP/dpa/Symbolbild/Archiv

    Auf den Stadionbaustellen im WM-Gastgeberland Katar sind Angaben des Organisationskomitees zufolge während der Arbeitszeit der vergangenen Jahre bei Unfällen drei Menschen gestorben. Den Eingang dieser Meldung hat die FIFA auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigt.
    Demnach seien 37 weitere Todesfälle registriert worden. Diese Arbeiter seien jedoch nicht während ihrer Tätigkeit auf den Baustellen gestorben. Das Organisationskomitee stuft diese Fälle deshalb als "Non-Work-Related Deaths" ein - als Todesfälle, die nicht unmittelbar mit der Arbeit zu tun hätten.

    Britische Medien berichten von Tausenden toten Arbeitern

    In britischen Medienberichten war im Verlauf der vergangenen Jahre seit der WM-Vergabe im Dezember 2010 von Tausenden toten Arbeitern in Kater geschrieben worden. Das Emirat kritisiert an dieser Darstellung, dass die Todesfälle nicht differenziert dargestellt würden und verweist auf zahlreiche Reformen.
    Diese wiederum werden von Menschenrechtsorganisationen kritisiert. Amnesty International und Human Rights Watch fordern zudem die Einrichtung eines Entschädigungsfonds, was auch der DFB unterstützt.

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    Die Bedingungen der Gastarbeiter auf den WM-Baustellen in Katar stehen seit Jahren in der Kritik. Immer wieder gibt es Tote. Hinterbliebene müssen um ihre Entschädigung kämpfen.
    Bauarbeiter in Katar.

    Emir: "Beispiellose Kampagne"

    Indes hat der Emir von Katar die anhaltende Kritik am Gastgeber der Fußball-WM (20. November bis 18. Dezember) als "beispiellose Kampagne" inklusive "Erfundenem und Doppelmoral" kritisiert.
    Bei einer Fernsehansprache beklagte Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani, dass noch kein Endrunden-Ausrichter derart heftig angegangen worden sei.
    "Wir haben Teile der Kritik zunächst in gutem Glauben sogar als positiv und nützlich erachtet, um Aspekte bei uns zu entwickeln, die entwickelt werden müssen", sagte der Emir.

    Aber uns wurde bald klar, dass die Kampagne weitergeht, sich ausdehnt, Erfundenes und Doppelmoral einschließt - bis sie einen Grad an Heftigkeit erreichte, die leider viele Fragen über die wahren Gründe und Motive hinter dieser Kampagne aufwirft.

    Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani

    Dauerkritik an WM 2022

    Die Vergabe der WM nach Katar wird seit Jahren kritisiert. Zunächst ging es um die Schmiergelder, die bei dem Votum im Jahr 2010 geflossen sein sollen. Danach ging es um den Umweltaspekt, da die Endrunde aufgrund des Klimas in den Herbst verlegt werden musste.
    In den vergangenen Jahren standen die Menschenrechtslage, die Situation der Gastarbeiter und die Bedingungen für LGBT-Personen im Mittelpunkt.

    FIFA erwartet Milliarden-Einnahme

    Katar hat rund 150 Milliarden Euro in das Turnier investiert. Der Weltverband FIFA erwartet von der ersten Endrunde in einem arabischen Land einen Gewinn in Höhe von rund 6,5 Milliarden Euro. Der umstrittene FIFA-Präsident Gianni Infantino prophezeit "die beste WM aller Zeiten".
    Quelle: dpa/SID
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