Das US-Baseballteam Cleveland Indians will seinen Namen ändern - aus Respekt für die indigene Bevölkerung des Landes.
Das Profi-Baseballteam der Stadt Cleveland im US-Bundesstaat Ohio legt seinen Vereinsnamen "Indians" ab. Team-Eigentümer Paul Dolan teilte mit, beim Gespräch mit Ureinwohnern seien ihm die negativen Auswirkungen des Namens klar geworden.
Proteste der indigenen Bevölkerung
Indigene Verbände protestieren seit langem gegen die weit verbreiteten indianischen Namen und Symbole im US-Sport. Die Entscheidung sei ein "großer Schritt vorwärts", lobte die Präsidentin des Nationalen Kongresses amerikanischer Indianer, Fawn Sharp. Es gehe um Respekt für indigene Kulturen. US-Präsident Donald Trump kritisierte, die Namensänderung sei "keine gute Nachricht". Hier zeige sich die "Cancel Culture", twitterte er.
Die Mannschaft in Cleveland trug den Namen "Indians" seit 1915. Vor zwei Jahren haben die "Cleveland Indians" schon ihr Maskottchen ausrangiert. Der Häuptling "Chief Wahoo" war eine Indianer-Karikatur. Die Footballmannschaft der Hauptstadt Washington legte ebenfalls im Juli 2020 den Namen "Redskins" (Rothäute) ab, hat aber noch keinen neuen gefunden.
Neuer Name in Cleveland noch offen
Ein neuer Name und der Zeitplan stehen noch nicht fest. "Weil das so wichtig ist, werden wir bei diesen Entscheidungen nicht hetzen", hieß es in einem Brief an die Fans von Team-Besitzer Paul Dolan. Bis es den neuen Namen gibt, soll das Team weiter Cleveland Indians heißen.
Dolan schrieb, er verbinde viele der vergangenen Erfolge mit dem Namen "Indians", doch "ich glaube wirklich, dass Cleveland der wichtigste Teil unseres Teamnamens ist". Kritik an den Namen - auch an dem der Kansas City Chiefs aus der NFL oder den Chicago Blackhawks aus der NHL - gibt es seit Jahren. Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd im Mai und den folgenden Protesten gegen Rassismus in den USA stieg der Druck auch auf diese Teams. Von den Chiefs und den Blackhakws sind keine Überlegungen bekannt, ihren Teamnamen zu ändern.