Vierschanzentournee: Österreicher Kraft siegt in Innsbruck
Vierschanzentournee:Österreicher Kraft siegt in Innsbruck
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Die Österreicher-Festpiele bei der Vierschanzentournee gehen weiter: Stefan Kraft gewinnt das dritte Springen. Pius Paschke hat praktisch keine Chance mehr auf den Gesamtsieg.
Die deutschen Skispringer haben bei der Vierschanzentournee erneut das Podest verpasst. Pius Paschke wurde Achter. Der Österreicher Stefan Kraft siegte auf der Bergiselschanze.04.01.2025 | 2:51 min
Österreichers Skispringer sind auch beim dritten Springen der Vierschanzentournee in einer anderen Liga gesprungen. Wie schon beim Auftaktwettbewerb in Oberstdorf feierten sie in Innsbruck einen Dreifach-Erfolg: Stefan Kraft siegte mit Flügen auf 131,5 und 132,5 Meter vor Jan Hörl und Daniel Tschofenig. In der Gesamtwertung führt Kraft nun mit 887,1 Punkten hauchdünn vor Hörl (886,5) und Tschofenig (885,8).
Paschke in Innsbruck bester Deutscher
Pius Paschke landete mit 128,5 und 123,5 Metern als bester Deutscher auf dem achten Rang, bleibt in der Gesamtwertung Sechster und hat keine realistische Chance mehr auf den Tourneesieg. Diesen werden wohl beim letzten Springen am Dreikönigstag (ab 16:30 Uhr / ZDF live) die drei Österreicher unter sich ausmachen.
Das deutsche Team blieb vor 22.500 Zuschauer in der erstmals seit 2016 ausverkauften Arena, darunter gut die Hälfte aus Deutschland, erneut hinter den Erwartungen zurück. Neben Paschke schafften es nur Andreas Wellinger (13.) und Philipp Raimund (15.) in die Punkte.
Stefan Kraft ist eines der Phänomene der Skisprung-Gegenwart. Nach seinem Sieg in Oberstdorf gilt der Österreicher als Favorit bei der Vierschanzentournee.
von Stephan Klemm
mit Video
"Wir müssen damit leben. Die Tournee ist durch, das werden die Österreicher unter sich ausmachen", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher in der ARD. Paschke pflichtete ihm bei: "Die anderen springen einfach extrem gut aktuell."
Karl Geiger verpasst zweiten Durchgang
Karl Geiger (34.), vor dem Wettkampf noch Achter der Gesamtwertung, verpasste ebenso wie Felix Hoffmann (44.) und Adrian Tittel (45.) den zweiten Durchgang.
Bei der Vierschanzentournee liegen drei Österreicher in der Gesamtwertung vorn. Das ruft Zweifler auf den Plan. Mit Schummelei dürfte der Erfolg allerdings nichts zu tun haben.
von Stephan Klemm
mit Video
Eitel Sonnenschein herrscht dagegen im Team Österreich, das sich auch von Spekulationen um einen vermeintlichen "Wunderanzug" und versteckte Bindungen nicht beirren ließ und den ersten Dreifachsieg in Innsbruck seit 1975 holte.
Das breiteste Lachen gehörte Kraft. "Ich habe gerade schon eine Lasagne bestellt. Und meine Frau hat mir gestern Eierlikör geschenkt, da werde ich im Bus eine Runde ausgeben", sagte Kraft.
Statistik spricht für Stefan Kraft
Kraft ist rein statistisch fast am Ziel: Bei den jüngsten 25 Tourneen hat nur der Norweger Daniel Andre Tande 2016/17 als Führender nach Innsbruck noch den Gesamtsieg verspielt.
An dem kaum von Fakten untermauerten Getuschel um einen Materialvorteil der Österreicher wollte sich derweil aus der deutschen Mannschaft niemand beteiligen. "Fakt ist, dass alle Athleten, die auf dem Podium stehen, über ein hervorragendes Material verfügen müssen, sonst steht man nicht dort", sagt DSV-Sportdirektor Horst Hüttel bei "t-online":
Weiter geht es für Paschke und Co. schon am Sonntag, wenn in Bischofshofen die Qualifikation (16:30 Uhr/ZDF-Livestream) für das große Tournee-Finale ansteht. Auch dort ist noch immer Sven Hannawald der letzte deutsche Sieger - und derzeit spricht wenig dafür, dass sich das ändern wird.