Mit dem FC Villarreal hat der FC Bayern in der Champions League das vermeintlich leichteste Viertelfinal-Los gezogen. Doch dieser Eindruck täuscht gewaltig.
Gegen Villarreal ist der FC Bayern in der Champions League klarer Favorit. Aber auf die leichte Schulter sollte man den kleinen Klub aus Spanien nicht nehmen. Denn der Europa-League-Sieger hat gute Spieler, einen besonderen Coach und ein stimmungsvolles kleines Stadion.
Unai Emery: Villarreals Erfolgscoach
In Spanien sagt man, dass kaum ein anderer Trainer Fußball-Profis so gut anstacheln und auf den jeweiligen Gegner einstellen kann wie Unai Emery. Der Coach des FC Villarreal, des nächsten Champions-League-Gegners des FC Bayern, wird von Medien und Kollegen nicht nur als Motivations-Guru, sondern auch als akribisch, fleißig, detailversessen und als "geborener Sieger" beschrieben.
Vor dem Viertelfinal-Hinspiel am Mittwochabend (21 Uhr/DAZN/ZDF-Liveticker) im kleinen Estadio La Cerámica ist der haushohe Favorit aus München aber nicht nur wegen des gewieften Mannes aus dem Baskenland gut beraten, den Außenseiter nicht zu unterschätzen. Der gewöhnt sich nämlich langsam an große Siege gegen große Namen.
Der FC Villarreal hat für eine große Überraschung gesorgt: Die Spanier gewannen ihr Rückspiel bei Juventus Turin mit 3:0 und stehen im Viertelfinale.
Juventus scheitert an Villarreal
Nachdem die Spanier in der Gruppenphase die starke Mannschaft von Atalanta Bergamo sowie Young Boys Bern hinter sich gelassen hatten, war im Achtelfinale kein Geringerer als Juventus Turin dran. Der Champions-League-Dauergast wurde nach einem 1:1 im Hinspiel in Villarreal dann in Turin mit 3:0 souverän aus dem Wettbewerb gefegt.
Nationalstürmer Gerard Moreno hofft, dass man gegen die Bayern "wieder Geschichte schreiben" wird. "Wir wissen natürlich, dass uns ein Favorit zugelost wurde, eine der besten Mannschaften der Welt. Aber gegen Juve dachten auch alle, wir würden untergehen", sagte der 29-Jährige, der mit dem Niederländer Arnaut Danjuma (25) und Jung-Nationalspieler Yéremy Pino (19) eine blitzschnelle und gefährliche Sturmreihe bildet. Der Ex-Dortmunder Paco Alcácer kommt da nur manchmal als Einwechselspieler zum Zuge.
Flaute in La Liga
Der Tabellen-Siebte der Primera División hat zwar drei der vier vergangenen Liga-Spiele verloren - unter anderem gegen zwei Abstiegskandidaten. Aber "gegen Bayern wird es ein ganz anders Spiel sein", versicherte Emery.
Mit einer unterschätzten Mannschaft Großes erreichen - das kann niemand besser als Unai Emery. Der 50-Jährige führte den FC Sevilla einst zum Hattrick in der Europa League (2014-16). Im vergangenen Sommer gewann der Trainer den einstigen UEFA-Cup auch mit Villarreal. Das ruhmreiche Manchester United wurde im Elfmeterschießen niedergerungen (11:10).
Villarreal mit stark bestücktem Kader
Aber die Hoffnung ruht auch auf einem guten Kader. Neben Moreno, Pino und Danjuma zeichnen sich Nationalspieler wie Torwart Gero Rulli, Abwehrmann Juan Foyth und Spielmacher Giovani Lo Celso (alle Argentinien), Stürmer Boulaye Dia (Senegal) und Innenverteidiger Pau Torres aus, der bei "La Roja" zur Stammelf gehört.
Erstklassige Akteure sind zudem im Mittelfeld die Franzosen Francis Coquelin (ein Ex-Freiburger) und Étienne Capoue sowie die technisch extrem starken Spanier Dani Parejo und Manu Trigueros. Hinten räumt der eisenharte Raúl Albiol mit 36 immer noch kompromisslos ab.
Viertelfinal-Hinspiele
Dienstag
- Manchester City - Atletico Madrid (21 Uhr)
- Benfica Lissabon - FC Liverpool (21 Uhr)
Mittwoch
- FC Chelsea - Real Madrid (21 Uhr)
- FC Villarreal - Bayern München (21 Uhr)
Alle Highlights und Analysen der Viertelfinal-Hinspiele der Champions-League am Mittwoch um 23 Uhr im sportstudio und auf ZDFheute.