Die deutschen Biathletinnen haben beim Heim-Weltcup in Oberhof den ersten Staffelsieg seit knapp zwei Jahren gefeiert.
Die deutschen Biathletinnen beenden in Oberhof eine lange Durststrecke.
Nach nur fünf Nachladern setzte sich das Quartett aus Vanessa Hinz, Janina Hettich, Denise Herrmann und Franziska Preuß am Samstag überraschend klar durch. Vier Wochen vor der WM in Pokljuka/Slowenien verwies der Vize-Weltmeister das Team aus Belarus nach einer starken Teamleistung mit 17,4 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. Schweden wurde Dritter. Erstmals seit 13 Jahren siegte wieder eine DSV-Frauenstaffel in Thüringen.
Nach viel Kritik und einer bisher turbulenten Saison zeigten die Skijägerinnen wieder ihr ganzes Leistungsvermögen. In den bisherigen beiden Staffelrennen in diesem Winter hatte es zuvor nur einmal für das Podium gereicht, als das Team Dritter in Kontiolahti wurde. Deutschlands letzter Sieg stammt aus dem Februar 2019 beim Weltcup im kanadischen Canmore. Hinz und Herrmann waren schon dabei, Schlussläuferin war damals allerdings noch die zurückgetretene Olympiasiegerin Laura Dahlmeier.
Vanessa Hinz treffsicher
Einen Tag nach dem fünften Platz der deutschen Männerstaffel sorgte Startläuferin Hinz für einen starken Auftakt und brachte alle ihre zehn Schüsse sicher ins Ziel. Sie übergab an Position vier auf Hettich, die mit 24 Jahren jüngste in der Mannschaft. Die Sportsoldatin räumte souverän alle Scheiben im Liegendschießen ab und lag nach drei Nachladern im stehenden Anschlag auf Platz vier.
Hettich musste Russland noch vorbeiziehen lassen und schickte Herrmann als Fünfte in die Loipe. Die Ex-Weltmeisterin machte ihre Sache ebenfalls konzentriert und benötigte insgesamt nur zwei Extrapatronen - im Gegensatz zur Konkurrenz.
Philipp Horn muss in Führung liegend dreimal in die Strafrunde. Am Ende reicht es für die Staffel mit Horn, Erik Lesser, Benedikt Doll und Arnd Peiffer in Oberhof nur zu Rang fünf.
Preuß hält Konkurrenz in Schach
Sowohl Dauersiegerin Tiril Eckhoff aus Norwegen als auch Justine Braisaz-Bouchet aus Frankreich mussten gleich zweimal in die Strafrunde und fielen weit zurück. Herrmann hingegen investierte auf ihrer Schlussrunde die letzten Kräfte und übergab als Zweite knapp hinter Belarus auf Schlussläuferin Preuß.
Die 26-Jährige aus Bayern zeigte beim Schießen ihre ganze Klasse und konnte Elena Krutschinkina aus Belarus auf Distanz halten. Der Lohn war erst der zweite Saisonsieg für Deutschlands Skijäger überhaupt.
Endspurt in Oberhof
Zum Abschluss des zweiwöchigen Weltcups in Thüringen gibt es am Sonntag (ab 12:30 Uhr/ARD) im Massenstart die letzten Chancen auf Podestplätze. Bei den Männern haben sich Benedikt Doll, Erik Lesser und Peiffer für den Wettkampf der derzeit besten 30 Skijäger der Welt qualifiziert. Bei den Frauen sind Preuß, Herrmann, Hettich und Maren Hammerschmidt dabei.
- Mi., 11:30 Uhr: WM-Super-G der Frauen
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