Es sollte ein großes Fest werden. Doch jetzt bestimmt vor der Nordischen Ski-WM, die am Mittwoch in Oberstdorf startet, die Angst vor einer Corona-Welle die Diskussion.
Statt der ursprünglich eingeplanten 400.000 Zuschauer stehen nur ein paar Pappfiguren auf den Tribünen. Trotzdem befürchten Kritiker in der Marktgemeinde Oberstdorf, dass die Nordische Ski-WM zum Corona-Hotspot werden könnte. Das hat damit etwas zu tun, dass knapp 5.000 Beteiligte aus über 60 Nationen in das Allgäu strömen.
Hygiene- und Testkonzept
Das Land Bayern hat trotzdem grünes Licht für das größte Sportevent in Deutschland in Corona-Zeiten gegeben, da laut Gesundheitsminister Klaus Holetschek ähnlich wie zuletzt bei der Rodel-WM am Königssee ein "tragfähiges Hygiene- und Testkonzept" ausgearbeitet wurde. Konkret heißt das, dass sich jeder Beteiligte am Großevent alle zwei Tage einem Corona-PCR- oder -Antigentest unterziehen muss.
In Oberstdorf beginnt am Mittwoch die Nordische Ski-WM - ohne Publikum und bei frühlingshaften Temperaturen.
Pro Person kostet das über die ganze WM-Periode vom 24. Februar bis 7. März etwa 500 Euro. Insgesamt dürften deutlich über zwei Millionen Euro Gesamtkosten allein für die Corona-Tests zusammenkommen. Zusätzlich werden in dem Ort mit 16.500 Gästebetten die Sportler jeder Nation in einem eigenen Hotel oder zumindest einer eigenen Etage getrennt voneinander untergebracht.
Die legendäre Stimmung bei der letzten Weltmeisterschaft in Oberstdorf, als über 350.000 Zuschauer dabei waren, wird so natürlich nicht aufkommen.
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Die Kosten
Die Modernisierung der Skisprungschanzen am Schattenberg und des WM-Langlaufstadions Ried haben etwas über 40 Millionen Euro gekostet. Der Großteil davon kam von Bund und Land Bayern, Oberstdorf zahlte davon nur etwa vier Millionen Euro.
Die Verluste durch fehlende Zuschauereinnahmen bei der WM – erst im Januar wurde auch die geplante Variante mit reduzierten Zuschauerzahlen verworfen, jetzt steht nur ein "Papplikum" mit Fotos von Fans in den WM-Arenen – halten sich durch Versicherungen in Grenzen.
Ausrichter Oberstdorf
Nach 1987 und 2005 findet die Nordische Ski-WM zum dritten Mal in Oberstdorf statt. Da die Titelkämpfe diesmal ohne Zuschauer über die Bühne gehen müssen, fordert Oberstdorfs Bürgermeister Klaus King bereits eine erneute WM-Ausrichtung als Ausgleich. Frühestmöglicher Termin dafür wäre 2027.
Zeitplan, DSV-Starter und Medaillenbilanz
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DSV-Starter
Der Deutsche Skiverband (DSV) hat die Rekordzahl von 38 Sportlerinnen und Sportlern für die Heim-WM nominiert. Zu den WM-Highlights dürften sicher die Skisprungwettbewerbe um die beiden DSV-Vorzeigeadler Karl Geiger und Markus Eisenbichler gehören. Auch die Kombinierer um Frenzel und Co. stehen bei der Medaillenvergabe wieder im Fokus.
Premiere
In der Nordischen Kombination kommt es zur WM-Premiere. Erstmals gehen Frauen an den Start.
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