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Biathlon und Umweltschutz : Die Suche nach dem echten Schnee

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Die Biathleten sind in die neue Saison gestartet. Von Kontiolahti geht es weiter nach Hochfilzen – und mit dabei sind Gedanken an Klimawandel und mögliche Einsparpotenziale.

David Komatz of Austria during the biathlon IBU World Cup Men
Weltcup in Kontiolahti.
Quelle: IMAGO / Newspix24

An diesem Wochenende ist Benedikt Doll noch beim Weltcup in Kontiolahti beschäftigt. Sprint und Verfolgung stehen zum Abschluss des ersten Weltcups in diesem Winter an, und von Finnland aus geht es für den erfahrensten unter Deutschlands Skijägern dann direkt weiter nach Hochfilzen (ab Donnerstag live im ZDF).

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Dolls Gedanken zur Biathlon-Zukunft

In der 1.300-Seelen-Gemeinde in Tirol krönte sich Doll im Februar 2017 zum Sprint-Weltmeister. Doch die knapp 1.000 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Anlage im Pillerseetal hat für ihn vor allem auch mit Blick auf die Zukunft eine spezielle Bedeutung.

Denn Doll, im August zum ersten Mal Vater geworden, denkt intensiv darüber nach, welchen Beitrag seine Branche in Sachen Umweltschutz leisten kann. Und mit seinen Überlegungen landet der 32-Jährige unter anderem in Hochfilzen.

Benedikt Doll  beim Weltcup in Kontiolahti
Benedikt Doll beim Weltcup in Kontiolahti
Quelle: IMAGO / Newspix24

Niederschlag und Schnee

Zwar lief die internationale Biathlon-Elite dort in der Vergangenheit auch schon auf einem schmalen Schneeband und umgeben von grünen Wiesen um Weltcuppunkte. Prinzipiell betont Doll im Gespräch mit ZDFheute aber: "Hochfilzen hat einfach Niederschlag und Schnee."

Im Vergleich dazu nennt er das 600 Meter höher gelegene Stadion im Südtiroler Antholz, wo es zwar "immer recht kalt" sei, für das allerdings gelte: "Dort gibt es auch nicht immer die mega Naturschneemengen. Antholz liegt zwar schon sehr hoch, aber vielleicht passt dann das Klima nicht."

Erfolgreicher Staffel-Auftakt. Beim Biathlon-Weltcup im finnischen Kontiolahti jubelten die deutschen Männer und Frauen über Podestplätze.

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Fokus auf naturverträglichen Anlagen

Die zentrale Forderung des Skijägers aus Kirchzarten lautet daher:

Man muss sich Gedanken machen, welche Anlagen Biathlon auf naturverträgliche Weise erlauben.
Benedikt Doll

Auch was die Reisewege und Ähnliches angehe, ergänzt Doll.

"Vielleicht", führt Doll den Gedanken weiter aus, "ist es eine Option, zu sagen: Okay, wir schauen, dass wir Anlagen in einer Höhe bauen, wo für die nächsten 30 Jahre oder so noch eine gewisse Schneesicherheit existiert." Und wo entsprechend am wenigsten Kunstschnee produziert werden muss.

Bis 2030 klimaneutral

Die Biathlon-Weltverband (IBU), zuletzt verstärkt darum bemüht, der Sommervariante auf Roller-Ski einen Schub zu verleihen, gibt sich in Sachen Umweltschutz dabei recht rege: Im Februar unterstrich er in seinem ersten Nachhaltigkeitsreport die Selbstverpflichtung, bis 2030 klimaneutral zu sein.

"Es ist nicht einfach, vieles von Jetzt auf Gleich zu ändern", gibt DSV-Skijägerin Franziska Preuß allerdings zu bedenken. "Das merkt man ja selbst oft in vielen Bereichen." So musste die IBU zum Beispiel das geplante Komplettverbot des umweltschädlichen Fluorwachses im August auf die Saison 2023/2024 verschieben – um das Prüfverfahren weiter zu verfeinern.

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Saisonstart nach hinten verschieben

Um Energie zu sparen, könnte man auf Rennen unter Flutlicht – wie sie beim Weltcup in Kontiolahti gerade zum Teil stattfinden – verzichten, regt Preuß‘ Teamkollege Johannes Kühn an. Und der Norweger Sverre Olsbu Røiseland findet: "Es wäre gut, den Saisonstart um ein, zwei Wochen nach hinten zu verschieben."

Damit könnte man, argumentiert der neue Co-Trainer der deutschen Biathletinnen, die alljährliche intensive Reiserei auf der Suche nach einem Fleckchen echtem Schnee im November etwas eindämmen. Und auch Mark Kirchner sagt: "Wir dürfen uns gegenüber möglichen Einsparungspotenzialen in keinem Fall verschließen."

Biathlon "nur ein kleines Licht"

Allerdings äußert der Männer-Bundestrainer auch die Ansicht, Biathlon sei im Vergleich zu vielen anderen "nur ein kleines Licht". Woraus der 52-jährige Thüringer für sich schließt: "Solange man es immer nur dort macht, wo es relativ einfach zu bewerkstelligen ist, die Auswirkungen im Vergleich zu anderen Bereichen, in denen es einfach immer so weitergeht wie bisher, aber relativ klein sind, bin ich nur bedingt bereit, Abstriche zu machen."

Der Klimawandel holt den alpinen Weltcup gleich zu Saisonbeginn ein. Wettkämpfe müssen wegen Schneemangels gestrichen werden. Die Verantwortlichen bleiben uneinsichtig.

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