Der Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan ist mit Abschluss der Evakuierungen seit August 2021 final beendet. In einem Abschlussappell dankte die Verteidigungsministerin den Soldaten.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat am Mittwoch an den Tod von insgesamt 59 Soldaten beim Einsatz in Afghanistan erinnert. Zugleich dankte die CDU-Politikerin den Männern und Frauen der Bundeswehr beim zentralen Abschlussappell in Berlin für den 20 Jahre lang in Afghanistan geleisteten Dienst.
Bei dem Appell auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums waren auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) anwesend.
Kram-Karrenbauer fordert ehrliche Bilanz
Die Bundeswehr habe ihren vom Parlament erteilten Auftrag erfüllt, so Kramp-Karrenbauer. Sie warnte aber vor überzogenen Erwartungen an den Einsatz von Militär im Ausland. Für eine ehrliche Bilanz sei festzustellen:
Kramp-Karrenbauer sagte zu den Leistungen der Bundeswehr: "Von Afghanistan ging 20 Jahre lang keine terroristische Bedrohung für das Bündnis aus. Sie alle haben quasi aus dem Nichts die afghanischen Sicherheitskräfte aufgebaut."
Eine Generation Männer und Frauen habe freier und sicherer aufwachsen können, so die Ministerin. "Doch es gibt auch einiges, was die Bundeswehr als Armee nicht kann: Der Aufbau einer Zivilgesellschaft, das Errichten einer Demokratie oder der Aufbau einer Wirtschaft sind nicht der Auftrag von bewaffneten Streitkräften."
Mit Blick auf den Sieg der militant-islamistischen Taliban sagte sie, die afghanischen Sicherheitskräfte seien gut ausgebildet worden.
ZDFheute überträgt ab 19 Uhr den Großen Zapfenstreich.
- Afghanistan
Die USA und ihre Verbündeten haben nach 20 Jahren Krieg ihr Militär aus Afghanistan abgezogen. Die radikal-islamischen Taliban haben das Land zurückerobert. ...