Wirtschaftsminister Altmaier blickt optimistisch auf die deutsche Wirtschaft: Er erwarte ein Wachstum von 3,5 Prozent, sagte er auf der Pressekonferenz zur Frühjahrsprojektion.
Die Bundesregierung hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr deutlich angehoben. "Wie sie alle wissen, ist die Pandemie und Infektionslage weiterhin ernst, umso wichtiger ist es, dass wir auch die positiven Entwicklungen zur Kenntnis nehmen", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) auf der Pressekonferenz zur Frühjahrsprognose. Dazu gehöre, dass die deutsche Wirtschaft weiter wachse. Er sagte zudem:
"Dieses Jahr ist das Jahr, in dem wir die Trendwende endgültig schaffen", sagte Altmaier weiter. "Wir werden den Wirtschaftseinbruch nicht nur stoppen, sondern wir werden ihn umkehren. Wir haben spätestens 2022 wieder die alte Stärke erreicht", kündigte er an.
Wachstum von 3,6 Prozent im Jahr 2022
2021 werde mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,5 Prozent gerechnet, im kommenden Jahr dann "im Zuge des Aufholprozesses" mit 3,6 Prozent, teilte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Dienstag mit. Noch Ende Januar hatte die Regierung ihre Prognose für das laufende Jahr auf 3,0 Prozent abgesenkt.
"Der Lockdown im Januar hat den Aufschwung abgebremst", sagt Altmaier. Sonst hätte man einen sanften Anstieg gehabt, so habe es einen kurzen Einbruch im ersten Quartal des Jahres gegeben.
Frühjahrsprojektion geht von Lockerungen aus
Der Frühjahrsprojektion der Regierung liegt die Annahme zugrunde, dass die zahlreichen Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie "im Laufe des zweiten Quartals 2021 graduell gelockert werden können", wie Altmaier mitteilte. Danach werde eine "deutliche Erholung der Binnenwirtschaft und der privaten Konsumausgaben erwartet".
Einen Aufschwung erwarte Altmaier vor allem in der Industrie und im produzierenden Gewerbe. Schwierig bleibe es dagegen in den Bereichen, die zurzeit geschlossen sind oder nur eingeschränkt arbeiten können wie Gastronomie, Tourismus, Kunst und Unterhaltung. "Deshalb haben wir die Corona-Hilfen nochmal verbessert", sagte Altmaier.
Keine Insolvenzwelle erwartet
Auch der Arbeitsmarkt zeige eine "erfreuliche Entwicklung", sagte Altmaier. Die Löhne seien kaum zurückgegangen, nur in Folge der Kurzarbeit habe es Einkommensverluste gegeben. Auch bei den Insolvenzen sehe man erst für den Februar einen leichten Anstieg. "Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Monaten nicht mit einer Insolvenzwelle zu kämpfen haben", sagte er. Die Unternehmen kämpften um ihren Bestand. Er sagte weiter:
Bisher sei 100 Milliarden Euro an Hilfen und Krediten ausgezahlt worden, hinzu kämen die Milliarden Euro an Kurzarbeitergeld. Seit November sei noch mal 15 Milliarden an direkten Zuschüssen ausgezahlt worden.
Altmaier: Erfolg der Industrie nicht gefährden
Mit Blick auf den anstehenden Wahlkampf sagte Altmaier: "Ich appelliere an alle, die Verantwortung tragen werden, für die nächsten vier Jahre dem Stellenwert der Industrie gebührenden Platz einzuräumen", sagte er. Die Industrie dürfe nicht zu sehr mit Abgaben und Bürokratie belastet werden.
Dass die Industriekonjunktur trotz Beschränkungen gut laufe, liege an weiterhin hohen Auftragseingängen - dafür seien die internationalen Lieferketten von großer Bedeutung. "Für eine robuste Wirtschaft ist wichtig, dass Deutschland integraler Teil der globalen Wirtschaft bleibt - das dürfen wir nicht leichtfertig gefährden."