Scholz im Bundestag: "Keiner muss sich Sorgen machen"

    Regierungsbefragung im Parlament:Scholz: "Keiner muss sich Sorgen machen"

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    Nach dem Koalitionstreffen ist vor der Regierungsbefragung: Kanzler Scholz stellt sich im Bundestag Fragen der Abgeordneten. Schwerpunkte: Energiegesetze und Fachkräftemangel.

    Olaf Scholz am 29.03.2023 in Berlin
    Olaf Scholz stellte sich im Bundestag den Fragen der Abgeordneten.
    Quelle: Imago

    Bevor sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Fragen der Abgeordneten gestellt hat, leitete er die Debatte mit den Worten "Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, dieses Land zu modernisieren“ ein. Dazu seien verschiedene Maßnahmen zur Infrastrukturentwicklung mit besonderem Blick auf den Klimawandel ergriffen worden.

    Scholz will aufs Tempo drücken

    Sein Tenor: Es soll schneller vorangehen mit dem Ziel, dass das Land klimaneutral werde. Scholz kritisierte den "Stillstand der letzten Jahrzehnte".
    Scholz betonte zudem die Notwendigkeit der Zuwanderung von Fachkräften, auch aus dem Ausland. Dazu bräuchte es das modernste Fachkräfteeinwanderungsgesetz in der EU.

    CDU kritisiert Aufweichung des Klimaschutzgesetzes

    Andreas Jung von der CDU eröffnete die Fragerunde mit Kritik am neuen Klimaschutzgesetz. Viele Maßnahmen, die die große Koalition beschlossen habe, seien abgeschafft worden, das Klimaschutzgesetz damit aufgeweicht. "Wie können Sie das verantworten?", so Jung.
    Scholz erwiderte, dass mit den neuen Maßnahmen der Lobbyismus, der der Union geschuldet gewesen sei, abgeschafft worden sei. Wichtig sei es, die Ziele der Zukunft zu erreichen - das werde regelmäßig überprüft, um nachsteuern zu können.

    Scholz betont: Niemand wird alleingelassen

    Jung schloss die Frage nach dem viel diskutiertem Heizungsthema an und wollte wissen, welche Arten im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes eingebaut werden könnten. Scholz Antwort: Die Förderprogramme würden gerade ausgearbeitet, man könne das im April dann nachlesen.

    Alternative zu Öl und Gas
    :Wenn die Wärmepumpe zu viel "kostet"

    Wärmepumpen boomen. Denn ab 2024 sollen, so der Plan, in Neubauten Öl- und Gasheizungen nicht mehr verbaut werden dürfen. Doch beim Einbau von Wärmepumpen gibt es auch Risiken.
    von Sven-Hendrik Hahn
    Wärmepumpe an Hauswand
    mit Video
    Es geht dabei um die ab 2024 geplante Verpflichtung, nach der neu eingebaute Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden sollen. Auch solle unter anderem eine Perspektive auf den Betrieb mit Wasserstoff anerkannt werden. "Machen Sie sich keine Sorgen", lautete der Appell des Kanzlers.

    Waffengesetz wird überarbeitet

    Marcel Emmerich von den Grünen lenkte den Blick auf das Reichsbürgermilieu und wollte vom Kanzler wissen, was er vorhabe, um gegen Verfassungsfeinde vorzugehen und ob es eine Verschärfung des Waffengesetzes geben werde.
    Das bejahte der Kanzler und stellte eine Reform des Waffengesetzes in Aussicht, die den Behörden effektivere Handlungsmöglichkeiten einräume. Scholz sprach sich auf Nachfrage für eine Verschärfung des Waffenrechts aus, die den Erfordernissen der Bürgerinnen und Bürger entspreche.

    AfD kritisiert Heizungspläne als realitätsfremd

    Die AfD kam zurück zum Thema Heizung und wollte wissen, was sich für die 30 Millionen Menschen ändere, die mit Öl oder Gas heizen würden. Dort werde es je nach Einzelfall unbürokratische Lösungen geben mit dem Ziel, 2045 klimaneutral zu sein, so der Kanzler.
    "Niemand müsse etwas tun, was man nicht tun könne", erwiderte der Kanzler auf die Frage, wo man etwa in näherer Zukunft grünen Wasserstoff herbekommen könne.
    Quelle: ZDF

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