In Deutschland soll der Biontech-Impfstoff gegen Corona 2020 verimpft werden. Dafür haben die Biontech-Gründer angekündigt, dass in ihrer Firma auch an Weihnachten gearbeitet wird.
Die Gründer der Mainzer Firma Biontech haben Anstrengungen auch über die Feiertage angekündigt, damit ihr Covid-19-Impfstoff möglichst vor Jahresende ausgeliefert werden kann. Vorstandschef Ugur Sahin in sagte einer Videokonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU):
Für den Impfstoff von Biontech/Pfizer will die Europäische Arzneimittelagentur EMA am kommenden Montag (21. Dezember) wohl grünes Licht geben.
Hoffnung auf Leben ohne Shutdown nächsten Winter
Sahin betonte, man sei zuversichtlich, dass im nächsten Winter wieder ein "normales Leben" möglich sei und nicht mehr die Notwendigkeit für einen Shutdown bestehe. Er betonte, unter anderem jahrzehntelange Arbeit zum Botenmolekül mRNA sei Grundlage für den Impfstoff gewesen.
Die medizinische Geschäftsführerin Özlem Türeci sagte, in Großbritannien seien bereits mehr als 140.000 Menschen geimpft. Die Daten zur Verträglichkeit deckten sich mit den Erkenntnissen aus der klinischen Studie. "Das Etappenziel ist nun bald erreicht", sagte Türeci mit Blick auf den erwarteten Einsatz des Vakzins in Deutschland. Der Marathon sei aber noch nicht vorüber.
Merkel stolz auf Biontech-Forscher
"Wir sind mächtig stolz" - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte gleich zu Beginn der Videokonferenz mit den Biontech-Gründern die Freude der Regierung darüber betont, dass es in Deutschland solche Forscher gebe.
Obwohl lange Zeit Niemand so recht an das Prinzip geglaubt habe, macht Merkel deutlich:
Laut Merkel sei die zügige Markteinführung eines mRNA-Impfstoff in einer solchen außergewöhnlichen Situation "natürlich einerseits Ausdruck wunderbarer individueller Forscherleistung, aber es ist eben auch Ausdruck unseres Herangehens insgesamt, dass wir an Wissenschaft glauben - dass wir Wissenschaft unterstützen."
Karliczek: Keine Abstriche bei der Impfstoff-Prüfung
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat mit Blick auf die voraussichtliche Zulassung des Corona-Impfstoffs erneut um Vertrauen geworben.
Das Gegenteil sei der Fall. Karliczek wies darauf hin, dass der Impfstoff mit einer Prüfgruppe von 44.000 Menschen getestet wurde. Dadurch habe man viel mehr Daten über Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen als üblicherweise. In einer normalen Phase-III-Studie seien sonst nur 5.000 oder 10.000 Menschen eingeschlossen.
Die Bundesländer stellen sich auf einen Beginn von Impfungen mit dem Impfstoff von Biontech und dessen US-Partner Pfizer am 27. Dezember ein, wie die zuständige Berliner Senatsverwaltung als Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz am Mittwochabend mitteilte. Die Bundesregierung setzt auf eine europäische Zulassung für den Impfstoff noch kurz vor Weihnachten.
Spahn: "Impfen ist der Weg aus dieser Krise"
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) teilte mit, der Impfstoff werde gleichzeitig an alle EU-Mitgliedstaaten ausgeliefert. In Deutschland werde das dafür zuständige Paul-Ehrlich-Institut alle Chargen prüfen. Das Serum müsse dann ausgeliefert werden.
Als Rechtsgrundlage auch der Priorisierung, also des Plans, wer zuerst geimpft wird, werde er an diesem Freitag eine Impfverordnung unterzeichnen, bekräftigte Spahn.
Er unterstrich: "Alle anderen werden darüber unterrichtet, wann sie dran sind, wenn sie dran sind." Weiter sagte Spahn, "ein Impfstoff made in Mainz, made in Germany" sei nun Anlass zur Zuversicht. "Es gibt Grund, ein ganzes Stück stolz zu sein."