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Corona-Regeln auf dem Prüfstand : Expertenrat fordert Vorbereitung für Herbst

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Der Corona-Expertenrat hat seine Empfehlungen für Herbst und Winter vorgestellt. Insbesondere forderte er schnelle Handlungsfähigkeit, sollte die Welle wieder ansteigen.

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung drängt Bund und Länder dazu, sich früh und umfassend auf die Bekämpfung neuer Infektionswellen im Herbst und Winter vorzubereiten. Eine "vorausschauende Vorbereitung mit kurzen Reaktionszeiten" auf veränderte Infektionslagen sei notwendig. Das reduziere pandemiebedingte Schäden und hat die höchste Effektivität, um die Morbidität und Mortalität zu verringern" hieß es in einer Stellungnahme, die in einer Pressekonferenz erläutert wurde.

Daher sollten alle präventiven, therapeutischen und anderen Maßnahmen auf den Beginn einer erneuten Infektionswelle im Herbst gerichtet sein, um diese möglichst frühzeitig zu dämpfen.
Expertenrat

Besonders wenn eine Überlastung des Gesundheitswesens drohe und eine neue besorgniserregende Virusvariante auftrete, sei eine schnelle Reaktion notwendig. Der Vorsitzende des Rates, Heyo Kroemer, sagte, es gehe ausdrücklich nicht darum, dramatische Bilder zu erzeugen, sondern darum, nüchtern über Maßnahmen zur Vorbereitung nachzudenken.

[Sehen Sie die gesamte Konferenz des Expertenrates im Video:]

Vorübergehende Maskenpflicht ein wirksames Instrument

Eine vorübergehende Maskenpflicht könne etwa ein "wirksames und schnelles Instrument zur Infektionskontrolle darstellen, führte das Gremium aus".

Sie bietet vor allem in Innenräumen den höchsten Selbst- und Fremdschutz bei geringer individueller Einschränkung und ist unmittelbar einsetzbar.
Corona-Expertenrat zur Maskenpflicht

Bevölkerung soll bei Atemwegsinfekten wachsam sein

Generell solle die Bevölkerung "bei einer hohen Last respiratorischer Erkrankungen in den Wintermonaten verstärkt darüber aufgeklärt werden, wie sinnvoll ein möglichst hoher Eigen- und Fremdschutz ist, und zu einem solchen motiviert werden".

Der Expertenrat verweist auch auf die Erwartungshaltung der Menschen: "Die Bevölkerung ist durch zwei Jahre Pandemie geprägt", heißt es in der Stellungnahme.

Man habe sich darauf verständigt, dass der Staat schnell reagieren können müsse. Wie genau das passiere, damit müsse sich die Politik auseinandersetzen, erläuterte etwa Professor Heyo Kroemer.

Es besteht eine nachvollziehbar hohe Erwartungshaltung an die Politik, im dritten Jahr der Pandemie effektive Vorbereitungen für Herbst und Winter zu treffen.
Corona-Expertenrat

Zu detallierten Impfempfehlungen wollte sich der Rat nicht äußern, das überlasse man der Ständigen Impfkommission (Stiko), hieß es. Generell könne eine vierte Impfung aber den Schutz bei Erwachsenen nochmals erhöhen, daher könne es durchaus sein, dass man zu einer breitangelegten 4. Impfung komme. Bezogen auf Kinder schließt sich das Gremium der Empfehlung der Stiko zur Impfung ab dem 5. Lebensjahr an und begrüßt Maßnahmen, dies auch durch Aufklärung und Impfmöglichkeiten vor Ort stärker zu fördern.

Impfspritze und Verlauf der Zahl der Corona-Impfungen
Grafiken

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von R. Meyer, M. Zajonz

Expertenrat will mehr Daten

Der Expertenrat fordert in seiner Stellungnahme zum Corona-Herbst zudem eine verbesserte Erhebung der Corona-Daten, also ein digitales Echtzeit-Lagebild. Das könnte auch die in Deutschland noch immer maßgebende 7-Tage-Inzidenz ablösen.

Durch bessere Datenerhebung sei man in der Lage, besser und gezielt auf Entwicklungen zu reagieren und z.B. frühzeitig Folgeschäden medizinisch abzufangen, wie z.B. Long-Covid. Entsprechend könne man jetzt noch reagieren, um im Herbst gewappnet zu sein.

Gute Grundlage für Herbst

Insgesamt glaubt die Expertenkommission aber, dass dieser dritte Corona-Herbst vermutlich leichter zu bewältigen sei, als die beiden davor: Deutschlands Bevölkerung wisse, wie man mit Corona umgehen müsse und der Impfschutz sei relativ gut.

Wichtig sei aber: der Staat brauche Werkzeuge, um auch schnell reagieren zu können. Zudem müsse auch die Zusammenarbeit zwischen ambulanter und klinischer Behandlung verbessert und neue Medikamente besser eingesetzt werden. Auch hoffe man auf eine bessere Kommunikation der Maßnahmen, damit deren Akzeptanz steige.

Pandemiepläne für Schulen wichtig

Gerade auch für Kinder müsse mehr getan werden, waren sich die Experten einig. Zum einen müsse man die Extrempositionen in diesem Bereich wieder mehr zusammenführen. Zudem müssten die Schulen gestärkt werden. "Es ist ganz wichtig, dass die Schulen Pandemipläne brauchen", sagte Intensivmediziner Christian Karagiannidis. Das schließe mit Blick auf weitere Wellen die Digitalisierung mit ein. Da seien auch die Minsterien gefragt.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begrüßte die neue Empfehlung des Rates. "Das wird Basis für den Corona-Herbstplan der Bundesregierung", sagte er.

Was ist der Corona-Expertenrat?

Der von der Bundesregierung beauftragte Expertenrat ist mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen besetzt. Der Expertenrat soll auf Grundlage aktueller Verläufe und Entwicklungen innerhalb der Pandemie Empfehlungen und Vorkehrungen zur Bewältigung und zum Umgang mit Corona entwerfen. Bund und Länder vereinbarten diese Einrichtung am 2. Dezember 2021.

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